• 25. Februar 2017 · 12:37 Uhr

Vor ersten Tests: Formel-1-Piloten sind heiß auf die "Biester"

Die Fahrer wissen: Der erste Wintertest der Formel 1 2017 in Barcelona wird für sie zum echten Kraftakt - Verstappen, Ricciardo & Co. über die größten Veränderungen

(Motorsport-Total.com) - Ab dem kommenden Montag legen die Formel-1-Boliden der 2017er-Generation beim Wintertest in Barcelona (27. Februar bis 2. März) ihre ersten Kilometer zurück. Nach den offiziellen Präsentationen der vergangenen Tage brennen nicht nur die Fans darauf, die neuen Autos endlich in Aktion zu sehen. Auch Fahrer und Teams sehnen das erste Kräftemessen auf der Strecke in diesem Jahr ganz besonders herbei.

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Breiter, aggressiver, schneller: Die neuen Boliden warten auf ihren ersten Einsatz Zoom Download

Schließlich weiß keiner so recht, wo er im Zuge der umfangreichen Regelnovelle steht. Über den Look der neuen Boliden ergossen sich im Vorfeld jedenfalls schon einmal wahre Lobeshymnen. "Wenn ich das neueste Auto sehe, dann sieht alles andere immer sofort alt aus. Ich bin ein Superfan des neuen Boliden", schwärmte zum Beispiel Toto Wolff über den Mercedes W08, der abermals als Favorit ins Rennen geht.

Rennlegende Hans-Joachim "Strietzel" Stuck goutierte bei "Bild": "Es geht in die richtige Richtung. Breiter, schneller, mehr Leistung, das hilft alles, um den Fahrer wieder in den Vordergrund zu stellen." Schon in Barcelona werde sich zeigen, wer dieser neuen Aufgabe gewachsen ist. Denn Stuck weiß: Die 2017er-Boliden fordern die Piloten wieder mehr: "Es wird härter, das Auto am Limit zu bewegen, weil es schneller sein wird."

Härteres bei Formel-1-Fahrern: Nacken im Fokus

Schon bei den ersten Simulatortests bekamen die Formel-1-Fahrer einen Eindruck von den Belastungen, die mit der neuen Schnelligkeit einhergehen. "Die neuen Autos fühlen sich brutal schnell an", urteilte etwa Renault-Neuling Nico Hülkenberg. "Das wird wieder echt hart!" Er und seine Kollegen trainierten über den Winter daher umso härter. Ob der höheren Fliehkräfte lag der Fokus vor allem auf dem Nackenbereich.


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"Für den Nacken wird es deutlich anstrengender, denn die Kurvengeschwindigkeiten sind bis zu 20 km/h höher. Ich habe hart trainiert, um mich darauf vorzubereiten", erklärt Max Verstappen (Red Bull), "aber egal wie viel man trainiert hat, nach dem ersten Test hat man erst einmal einen steifen Nacken." Teamkollege Daniel Ricciardo weiß: "Durch die höheren Geschwindigkeiten müssen wir mehr Kraft aufwenden."

Deshalb arbeiteten die Formel-1-Piloten während der Winterpause daran, etwas Gewicht in Form von Muskelmasse zuzulegen, um den Fliehkräften standhalten zu können. Doch das war nicht die einzige Baustelle. "Durch die höheren Geschwindigkeiten kommen die Kurven schneller auf einen zu. Auch im Zweikampf muss man möglicherweise schneller reagieren. Das könnte eine weitere Herausforderung sein", analysiert Ricciardo.

Darauf kommt es bei den 2017er-Boliden an

Ähnlich schätzt es Force-India-Pilot Sergio Perez ein: "Der Unterschied zwischen dem Vorjahr und diesem Jahr ist wie der zwischen GP2 und Formel 1. Neben dem Nacken ist auch die Reaktionsschnelligkeit wichtig - wir haben in diesem Bereich viel trainiert", sagt er. Sein Technikchef Andy Green sieht indes noch ein ganz anderes Problem: "Ich frage mich, wie diese breiten Autos durch Monaco und Baku passen sollen."

Die Stadtkurse zählen zu den engsten und winkligsten Strecken im Formel-1-Kalender. "Vielleicht müssen sie die Kurven ein bisschen breiter gestalten. Es wird eine große Herausforderung, der sich die Fahrer gegenüber sehen werden", so Green weiter. Genau zielten die Regeländerungen in der Königsklasse ja ab: Die Rennen sollen spannender und die Leistung der Fahrer nach außen wieder sichtbarer werden.

"Ob die Rennen intensiver und besser werden, wird sich erst in einigen Monaten zeigen."Daniel Ricciardo
"Da muss die Formel-1 auch wieder hinkommen. Es muss Spektakel sein, bitte keine Formel Kaffeefahrt mehr", findet Ex-Rennfahrer Stuck. Ob die 2017er-Boliden dazu tatsächlich gereichen, daran hat so mancher seine Zweifel. "Das Auto wird sich für uns Fahrer anders anfühlen. Es wird körperlich anstrengender sein. Ob die Rennen intensiver und besser werden, wird sich erst in einigen Monaten zeigen", sagt etwa Ricciardo.

Esteban Ocon, der 2017 sein Formel-1-Debüt bei Force India feiert, ist hingegen sicher: "Es wird spannend, das ist ein Auto für echte Männer, das unglaublich schnell durch die Kurven fährt. Ich freue mich darauf zu sehen, wie dieses Fahrzeug sich in Barcelona schlägt. Es sieht fantastisch aus. Jetzt sehen die Boliden schnell aus. Und wenn sie hier schnell aussehen, dann werden sie auch schnell auf der Strecke aussehen."

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