• 12. Januar 2017 · 14:32 Uhr

Zak Brown: Situation bei McLaren für ihn "etwas merkwürdig"

Zak Brown ist der neue starke Mann bei McLaren: Er spricht über die teilweise unangenehmen Kontroversen zwischen Ron Dennis und den übrigen Teilhabern

(Motorsport-Total.com) - Sechs Tage nach dem unsanften Rauswurf von Ron Dennis als McLaren-Boss wurde Zak Brown als neuer starker Mann an der Spitze des britischen Traditionsrennstalls präsentiert. Offiziell ist Brown seit Dezember 2016 Geschäftsführer der McLaren Technology Group, zu der auch das Formel-1-Team gehört. Ein Vorstandsvorsitzender (CEO) wird noch gesucht. Brown ist also nicht der direkte Nachfolger von Dennis. Er pflegt aber eine sehr gute Beziehung zum Formel-1-Urgestein - was manchmal "merkwürdig" sei, so Brown.

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Zak Brown versucht, mit dem Fokus auf Erfolg interne Konflikte zu umschiffen Zoom Download

"Ich kenne Ron und McLaren nun schon über ein Jahrzehnt lang. Die Beziehung begann, als wir dem Team zwei Sponsoren, Johnnie Walker und Hilton, vermittelt haben. Im Laufe der Jahre wuchs die Beziehung mit Ron, er hatte immer ein offenes Ohr", schildert der US-amerikanische Geschäftsmann gegenüber 'Sky Sports F1'. Brown hatte durch seine Marketingagentur Just Marketing International (JMI) bereits öfters mit McLaren zu tun.

Nachdem er seinen Chefposten bei CSM Sport & Entertainment abgegeben hatte (die Firma kaufte JMI 2013), informierte er Dennis darüber. Danach begannen Gespräche. "Schließlich wurde alles zu Papier gebracht und mir ein Angebot gemacht. Das war früh im Jahr 2016. Da wusste ich, dass ich wieder Vollzeit im Motorsport involviert sein möchte. Ron hat mich schlussendlich überzeugt und ich hätte unter ihm arbeiten sollen", verrät Brown.

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Teilen sich 75 Prozent der McLaren-Gruppe: Ojjeh und Bahrains Scheich Zoom Download

Es soll auch der Ex-McLaren-Boss gewesen sein, der Brown mit den restlichen Teilhabern bekannt gemacht hat. "Glücklicherweise haben mir alle drei ihre Unterstützung zugesagt. Vieles was ich heute mache, hat Ron mir angeordnet, also hat sich mein Job nicht total verändert", erklärt er außerdem. Neben Dennis, der noch mit 25 Prozent beteiligt ist, hält die bahrainische Mumtalakat Holding 50 Prozent. Die übrigen 25 Prozent liegen bei Mansour Ojjeh mit dessen TAG Group.

"Es ist schon ein bisschen komisch, wenn ich ganz ehrlich sein soll. Ich habe großen Respekt vor allen Teilhabern und eine gute Beziehung zu ihnen. Ich bin stolz, für sie zu arbeiten, allerdings ist es nicht immer angenehm, wenn sie sich nicht verstehen, weil man alle glücklich machen möchte." Immerhin waren es Dennis' ehemals enger Vertrauter Ojjeh und die Bahrainer, die seinen Sturz erst möglich gemacht haben. Im Vorstand der McLaren-Gruppe kommt es daher nun zur pikanten Situation, dass Dennis und seine Entmachter gleichberechtigt entscheiden.

Brown hat sich daher schon seine eigene Taktik zurecht gelegt: "Ich habe herausgefunden, dass es für mich am besten ist, wenn ich mich darauf konzentriere, dem Team zu helfen, wieder Weltmeister zu werden. Zwar gibt es Meinungsverschiedenheiten, jedoch sind sich alle einig, dass wir wieder Weltmeisterschaften gewinnen müssen." Seine Beziehung zu Dennis selbst sei nach wie vor gut, man spreche oft miteinander. "Ich bin also in einer guten Position, obwohl es manchmal ungemütlich sein wird", stellt sich der neue Chef auf teils unangenehme Begebenheiten ein.

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