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Hamilton sieht sich als Champion: Nico Rosberg ist's egal...
Lewis Hamilton sieht sich unabhängig vom Ausgang der Saison als Formel-1-Weltmeister 2016 - Nico Rosberg will sich nicht auf das Psychospielchen einlassen
(Motorsport-Total.com) - "Wenn er Weltmeister wird, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass ich das in meinem Herzen auch so fühle." - Mit diesem Zitat sorgte Lewis Hamilton am Samstag für Schlagzeilen. Der Brite deutete an, dass er sich - unabhängig vom Ausgang der WM - als Formel-1-Weltmeister 2016 sieht. "Ich empfinde es so, dass ich die Weltmeisterschaft 2007 gewonnen habe", sagte der 31-Jährige außerdem und erklärte: "Auf dem Papier steht vielleicht etwas anderes. Aber was ich in meinem Herzen weiß, reicht mir."
© LAT
Nico Rosberg will sich in Abu Dhabi von den äußeren Einflüssen nicht ablenken lassen Zoom Download
Doch sieht Hamilton das wirklich so oder gehört es zu seinen Psychotricks, um Nico Rosberg im WM-Kampf aus der Ruhe zu bringen? Der Deutsche will jedenfalls gar nicht erst darauf eingehen, als er am Samstag in seiner Medienrunde mit den Zitaten konfrontiert wird. "Für mich ist es einfach wichtig, mich auf mein Rennen morgen zu konzentrieren", winkt der Deutsche ab.
Die gleiche Aussage trifft übrigens auch Hamilton. Er wolle einfach an der Spitze des Feldes wegfahren und sich um Rosberg keine Gedanken machen. Absichtliches Einbremsen des Feldes? Fehlanzeige! Umgekehrt wird Rosberg nicht müde zu betonen, dass er das Rennen unbedingt gewinnen möchte, obwohl ihm selbst ein dritter Platz zum Titel reichen würde. So richtig kauft Hamilton ihm das aber offenbar nicht ab.
Als er mit der Aussage konfrontiert wird, überlegt er zunächst lange und scheint nicht so recht zu wissen, wie er darauf reagieren soll. "Ich weiß es nicht...", grübelt er. "Nico hat sich bei euren Fragen immer nur auf die positiven Dinge konzentriert, was er sehr interessant ist", erklärt er schließlich, bevor er dann doch noch ergänzt: "Natürlich ist das (der Sieg; Anm. d. Red.) morgen sein Ziel. Für mich gilt das gleiche."
Wirklich überzeugend klingt Hamiltons Antwort allerdings nicht. Ohnehin hat man bereits seit der Pressekonferenz an Donnerstag das Gefühl, dass beide Fahrer ihre Worte an diesem Wochenende ganz genau wählen, um das "Psychoduell" vor dem eigentlichen Rennen nicht zu verlieren. "Ich darf nicht über diese ganzen Kommentare nachdenken", betont Rosberg, der ganz genau weiß, dass er an diesem Wochenende eigentlich nur verlieren kann.
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Während Hamilton bereits drei WM-Titel auf dem Konto hat, jagt Rosberg noch immer seinem ersten Erfolg hinterher. Außerdem hat der Brite ja bereits klargemacht, dass er in seinen Augen sowieso schon Weltmeister ist. Der Druck liegt also ganz klar bei seinem Teamkollegen. Einen Handschlag wird es vor dem Rennen übrigens - wie auch schon bei der PK am Donnerstag - nicht geben. Das habe man ja schließlich bei den 20 Rennen zuvor auch nie gemacht, betont man bei Mercedes.
Für Toto Wolff ist die Sachlage bezüglich eines möglichen Rosberg-Titels derweil mehr als klar. "Derjenige, der morgen Abend mehr Punkte hat, ist für mich ein würdiger Weltmeister", stellt der Österreicher klar und erinnert im Hinblick auf die Defekte bei Hamilton im Laufe der Saison: "Es ist ein mechanischer Sport, und da können solche Dinge passieren." Eventuell endet die Saison am Sonntag ja mit zwei Weltmeistern: einem echten und einem gefühlten...