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Formel-1-Live-Ticker: Brawn als Ecclestone-Nachfolger?
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Angeblich schon alles vorbereitet für die Übernahme +++ Wie Vettel zum Ausrasten angestachelt wurde +++
Das kommt uns spanisch vor
Wir geben es zu: Wir verlieren uns zu gerne in der Interpretation von Lewis Hamiltons Verhalten in den sozialen Medien. Wir fragen uns zum Bespiel: Warum ruht der Snapchat-Account des Weltmeister seit dem Medien-Skandal von Japan? Aber wir wollen uns auch mal Nico Rosberg vorknüpfen - wir wittern hier nämlich ein nervöses Titelentscheidugs-Verhalten! ;P
Der aktuelle WM-Führende meldet sich eigentlich nach jedem Rennen via Facebook-Liveschalte bei seinen Fans. Nach dem USA-Grand-Prix blieb das schon mal ganz aus. Und nach Mexiko gibt es die Fanbotschaft nur auf Spanisch. Ist das eine Maßnahme, schlechter Kritik im nervenzerrenden WM-Duell aus dem Weg zu gehen?
Klar übertreibe ich damit. Aber das machen wir mit Hamilton ja schließlich auch ;)
Stundenlanges Warten, inkonsequente Bestrafungen
Wir ärgern uns, weil wir als Fans nach dem Rennen nicht wissen, wer denn nun auf welcher Position steht und weil wir als Journalisten nicht wissen, von welchen Erfolgen oder Niederlagen wir berichten sollen. Eine Blitzentscheidung gegen Verstappen und ein stundenlanges Verhör wegen Vettel - das ist inkonsequent.
Die Fahrer ärgern sich, weil sie mittlerweile gar nicht mehr wissen, was noch erlaubt ist. Die Kritik geht eindeutig in Richtung Renndirektion und den Umstand, dass es bei jedem Rennen unterschiedliche Rennkommissare gibt. "Es ist ja verständlich - jeder hat seine eigene Meinung. Also wird aus auch bei jedem Rennen verschiedenen Meinungen geben", räumt Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz ein. "Wir Fahrer müssen aber klare Vorstellungen im Kopf haben, wenn wir zu einem Überholmanöver ansetzen oder uns verteidigen. Wir müssen wissen, wie die Stewards die Regeln auslegen werden. Im Moment wissen wir vorher überhaupt nicht, was wir zu erwarten haben."
Der Spanier wurde gestern für ein Manöver gegen Landsmann Fernando Alonso bestraft. "Nach dem ich Fernando auf dem Gras gesehen habe, habe ich überlegt: Bekomme ich dafür jetzt eine Strafe oder beurteilen sie es als tollen Manöver", sagt er,
Sein Teamkollege Daniel Kwjat musste ebenfalls büßen, weil er sich neben der Strecke einen Vorteil gegenüber Romain Grosjean verschafft hat. "Diese Typen sind viel zu inkonstant", motzt der Russe. "Wir sind gar nicht glücklich darüber, wie sie ihre Entscheidungen treffen. Massa gegen Alonso in Austin wurde komplett anders beurteilt als ich und Grosjean hier. Ich habe schon gar keine Lust mehr darüber zu reden. Das ist doch Zeitverschwendung."
Ricciardo denkt zweimal nach
Was hat uns denn gestern am mehr aufgeregt: dass Max Verstappen sich verbremst hat, dass Vettel und Ricciardo kollidiert sind oder das Vettel am Funk wie ein Rohrspatz geschimpft hat? Ich denke, letzteres wird am meisten hängen bleiben, denn die Schimpftiraden hatten es schon wirklich in sich. Weder Bernie Ecclestone noch unser Chefredakteur und Montagskolumnist Christian Nimmervoll denken, dass man ihm daraus einen Strick drehen sollte. Ich übrigens auch nicht.
Aber auch Vettels ehemaliger Teamkollege Ricciardo hat eine Meinung dazu: "Ich habe das Gefühl, dass er in diesem Jahr etwa frustrierter ist. Er hat schon in der Vergangenheit gezeigt, dass er sehr emotional werden kann. Aber in diesem Jahr scheint es noch mehr durchzukommen und ist vielleicht ein bisschen übertrieben. In der Hitze des Gefechts drückt man schnell mal den Funkknopf und lässt eine Menge Sachen fallen. Aber wir wissen alle, dass das im TV übertragen wird. Ich würde auch doppelt so viel sagen. Aber oft denke ich: Warte! Dann sage ich lieber ein paar Dinge zu mir selbst, bevor ich den Funk aufdrehe. Ich denke, er ist einfach frustriert darüber, wie die Saison gelaufen ist. Er dachte vielleicht, sie hätten eine Chance gehabt, gegen Mercedes zu kämpfen und das hat nicht geklappt."
Ricciardo kennt den frustrierten Vettel übrigens aus der Nähe. In ihrem gemeinsamen Jahr 2014 bei Red Bull hat der Australier den viermaligen Weltmeister locker in den Schatten stellen könne, gewann drei Rennen und holte 71 WM-Punkt mehr.
Der strahlende dritte Dritte
Max Verstappen ist gestern hinter Lewis Hamilton und Nico Rosberg als Dritter über die Ziellinien gefahren, bekam aber eine Fünf-Sekunden-Strafe noch bevor er das Podium besteigen konnte. Dort erhielt Sebastian Vettel die Trophäe für den dritten Platz. Behalten durfte er sie nur ein paar Stunden lang bis die Rennleitung entschied, auch den Ferrari-Fahrer mit einer Strafe zu belegen. "Jetzt bin ich glaube ich der Dritte Typ, der heute Dritter geworden ist", postet deshalb Daniel Ricciardo (hier mehr von ihm). "Aber die Trophäe gehört jetzt mir!" Schade nur, dass er in die Podiums-Atmosphäre nur mit Photoshop reingeschnitten werden kann.
Guten Morgen, liebe Formel-1-Fans!
Was war das nicht noch für ein Durcheinander nach dem Grand Prix von Mexiko! Auf 107 eher langweile Rennminuten, folgten fünf Minuten Streckenaction, die dann in stundenlanges Bangen für Sebastian Vettel und schließlich zu einem dritten Drittplatzierten führten. Huiuiui... ich glaube, da haben wir heute noch einiges aufzuarbeiten. Rebecca Friese begrüßt euch im Post-Grand-Prix Ticker. Wenn ihr selbst noch etwas Dringendes mitzuteilen habt, dann lasst es uns doch bitte über das Kontaktformular wissen. Wir legen erst einmal los...
Fotostrecke: GP Mexiko, Highlights 2016
51. Grand-Prix-Sieg: Jetzt ist Lewis Hamilton genauso groß wie Alain Prost! Und 135.026 Zuschauer machen das Autodromo Hermanos Rodrigues zu einem wahren Hexenkessel. In dem explodieren nach dem Rennen die Emotionen. Am meisten bei Sebastian Vettel. Aber der Reihe nach. Fotostrecke