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Formel-1-Live-Ticker: Brawn als Ecclestone-Nachfolger?
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Angeblich schon alles vorbereitet für die Übernahme +++ Wie Vettel zum Ausrasten angestachelt wurde +++
'Auto Bild motorsport': Brawn wird Ecclestone-Nachfolger
Die Fachzeitschrift 'Auto Bild motorsport' lässt am Montagabend noch eine echte Bombe platzen: Ross Brawn soll demnach Nachfolger von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone werden. Ein entsprechender Vertrag mit Liberty Media sei bereits unterschrieben, die FIA habe dem Deal zugestimmt. Ein Eintrittszeitpunkt ist in dem Bericht allerdings nicht angegeben.
Brawn hatte sich zuletzt in einem Interview mit dem 'Telegraph' für eine solche Position in Stellung gebracht. Darin erklärte er, er habe zwar kein Interesse an einer Rückkehr in ein Formel-1-Team, könne sich aber sehr gut vorstellen, einen Job in einer übergeordneten Funktion zu übernehmen.
Der Wahrheitsgehalt dieser Meldung ist für uns zum jetzigen Zeitpunkt schwer nachprüfbar. Dass sich Brawn mit dem Interview im 'Telegraph' aber bewusst in Position gebracht haben könnte, möglicherweise bereits im Wissen um einen unterschriebenen Liberty-Vertrag, ist nicht ausgeschlossen.
Unter Weltmeistern
Lewis Hamilton konnte gestern seinen 51. Formel-1-Sieg einfahren. Damit hat er jetzt schon genauso viele wie der viermalige Champion Alain Prost. Aber Hamilton denkt ja noch lange nichts ans Aufhören. Bis zum Schumacher-Rekord muss er allerdings noch 40-mal ganz oben auf dem Siegertreppchen stehen.
So hat Vettel die ersten 68 Runden erlebt
Dafür, dass der Ferrari-Pilot den Mexiko-Grand-Prix im vergangenen Jahr vergeigt hat, ist er ihn gestern ganz schön mutig angegangen. "Wir konnten den Vorteil, auf dem härteren Reifen zu starten, umsetzen", erklärt er. "Ich war erst frustriert, dass ich eine Position an Felipe verloren hatte. Ich hatte nach dem Start auch eine Berührung in Kurve zwei. Da war ich mir nicht sicher, ob das meinen Reifen beschädigt hat. Das muss an Mexiko liegen, da denke ich wegen dem vergangen Jahr immer an einen Reifenschaden. Aber es gab kein Problem."
"Ich hatte allerdings Schwierigkeiten, am Williams vorbeizukommen. Die waren sehr schnell auf den Geraden. Als er an die Box fuhr dachte ich: Okay, versuchen wir es. Und es klappte sehr gut. Wir konnten einen Vorsprung zu den Führenden herausfahren, hatten freie Fahrt und konnten die Pace des Autos ausfahren. Wenn wir von weiter vorn gestartet wären, wären wir sicherlich leichter auf Platz drei gefahren und hätten Mercedes vielleicht sogar unter Druck setzen können."
Bei all dem Ärger...
...wollen wir mal nicht unter den Tisch fallen lassen, dass Ferrari gestern tolle Strategie-Arbeit geleistet hat. Es lohnt sich, das zu erwähnen. Denn vermasselte Boxenstopps haben der Scuderia in dieser Saison schon denen einen oder anderen Podiumsplatz - vielleicht sogar Sieg gekostet. Gut, bei Räikkönen ging die Einstoppstrategie gestern nicht ganz auf. Aber da konnte man noch Schadensbegrenzung betrieben (hier mehr dazu). Dafür lief bei Vettel alles wie am Schnürchen.
Der Heppenheimer konnte ganze 32 Runden auf dem Softreifen durchhalten und den Rest des Rennens auf Medium zu Ende fahren. Das gab ihm die Möglichkeit, sich zunächst di Position, die er beim Start an Felipe Massa verloren hatte, zurückzuholen. Später profitierte er davon, dass Räikkönen und Ricciardo einknickten und ein zweiten Mal zum Reifenwechsel kommen mussten.
Durch die aggressiver Strategie, und weil Mercedes und Red Bull deutlich früher stoppten, konnte Vettel das Rennen lange anführen - er überholte sogar Alain Prost in der ewigen Liste der meisten Führungsrunden (2.685:2.684). Nur Michael Schumacher, Ayrton Senna und Lewis Hamilton haben noch mehr. Ferrari-Fans träumten gar von einem Safety-Car in dieser Phase, was Vettel eine reelle Siegchance gegeben hätte. Aber es kam ja ohnehin alles anders, als man erwartet hat.
"Wir haben das Rennen nicht gewonnen", räumt Teamchef Maurizio Arrivabene ein. "Aber das Team hat sich strategisch ins Zeug gelegt. Es bewegt sich etwas, und das ist das wichtigste für mich. Ich werde manchmal verrückt, wenn ich den Teamfunk verfolge. Aber die Jungs waren konzentriert, die Boxenstopps haben perfekt funktioniert. Das ist alles, was ich verlange."
Hangover
Wer wie jeden Montag nach einem Grand Prix auf die stichhaltige Rennanalyse des beliebten Comedy-Laudas wartet, könnte heute enttäuscht werden. Denn bei so vielen mexikanischen Versuchungen, kann man den Sonntag schon einmal verpennen... Ist vielleicht auch besser so. Denn das Finish war ja nichts für schwache Herzen ;)
Schiedsrichterbeleidigung!
Vettels ehemaliger Teamchef Christian Horner findet nicht, dass der Ferrari-Pilot mit seinem "Fuck Off" in Richtung Charlie Whiting durchkommen sollte. Er vergleicht den Rennleiter mit einem Schiedsrichter. "In der Hitze des Gefechtes zeigt ein Fahrer natürlich Emotionen", sagt er. "Hätte ein Fußballspieler ein Mikrofon unter der Nase, dann wäre die Sprache bestimmt noch um einiges bunter. Aber in keiner anderen Sportart wird die Beleidigung des Schiedsrichters akzeptiert. Ich wäre deshalb überrascht, wenn das unbestraft bleibt. "
Der Red-Bull-Boss betont außerdem: "Als er für uns gefahren ist, hat er sich nicht so verhalten. Er verleiht seinem Frust offensichtlich mehr Ausdruck und jeder kann es hören."
Interessanter Vergleich
Hätten wir jetzt 2015, dann wäre die Saison bereits vorbei. Okay, das ist jetzt ein bisschen verwirrend... Aber in den vergangenen drei Jahren standen jeweils nur 19 Rennen im Kalender. In diesem Jahr werden noch zwei Grands Prix drangehängt - damit ist der Kalender so voll wie noch nie. Es lohnt sich aber mal ein Blick auf den Endstand im vergangenen Jahr.
Nach der gleichen Anzahl von Rennen, die wie gesagt in dieser Saison auch schon gefahren wurden, schloss Hamilton 2015 mit 381 Punkten als Weltmeister ab. Derzeit hat er lediglich 330. Rosberg wurde 2015 mit 322 Punkte Vizechampion, hat jetzt aber schon 349. Da kann man also bereits von einem Erfolg sprechen.
Vettels drei Siege aus dem Vorjahr spiegeln sich in seinem Endergebnis von 278 Punkten wider. Zwischen Melbourne und Mexiko 2016 konnte er bisher aber nur 187 Zähler holen. Dafür hat Ricciardo einen riesen Schritt gemacht. Seinen mageren 92 Punkten aus dem Vorjahr ist er jetzt schon 150 Zähler voraus!
Und könnt ihr euch noch daran erinnern, dass Kimi Räikkönen im vergangen Jahr mit 150 Punkten WM-Vierter wurde? Derzeit liegt er mit 178 Zählern auf Platz fünf.