"Löwe" Alonso: Motivation entscheidet über Formel-1-Zukunft
Trotz ausbleibender Podiumplätze gibt sich der Spanier kämpferisch, macht einen neuen McLaren-Vertrag aber auch vom Spaßfaktor der 2017er Regeln abhängig
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso macht eine Fortsetzung seiner Formel-1-Karriere über die Saison 2017 hinaus von seiner Motivation abhängig. Der McLaren-Pilot sieht im Gespräch mit 'Cadena Ser' die limitierende Variable seiner Laufbahn weniger im Alter als in der Bereitschaft, sich für die Königsklasse auf den Hosenboden zu setzen. "Ich bin 34 Jahre alt und könnte noch viele Jahre fahren", zeigt sich Alonso bezüglich seiner Konkurrenzfähigkeit unbesorgt. "Es aber geht um die Motivation und den Willen."
Um beides aufzubringen, muss sein Team konkurrenzfähiger werden und sich der Spaßfaktor in der Königsklasse erhöhen. McLaren vollziehe Schritte in die richtige Richtung, betont Alonso vor dem Hintergrund seines siebten Platzes beim Singapur-Grand-Prix am Sonntag - einem Rennen, bei dem im Vorjahr beide Honda-befeuerten Autos erst hinterhergurkten und dann ausgeschieden waren.
Seinem Ehrgeiz hätte die sportliche Talfahrt mit den schlechtesten WM-Platzierungen seit seinem Debütjahr bei Minardi genauso wenig Abbruch getan wie die Tatsache, dass er seit Juli 2014 auf einen Pokal wartet. "Ich war immer hungrig", versichert Fernando Alonso. "Nach eineinhalb Jahren ohne Tuchfühlung zum Podium bin ich noch motivierter. Ich fahre jedes Rennen wie ein Löwe."
Er hofft, dass die Reglement-Novelle im kommenden Winter dafür sorgt, dass der Job am Volant erquickender wird. "Die Autos sind weniger attraktiv und langweiliger als vor einigen Jahren", beklagt Alonso. Gut möglich, dass er Verbesserungen durch mehr Abtrieb und breitere Reifen ins Kalkül zieht, wenn Boss Ron Dennis ihn zum Personalgespräch bittet. "Wir müssen abwarten, was mein Bauchgefühl sagt. Wenn die Zeit gekommen ist, zeigt sich, ob ich einen Vertrag verlängere."
Alonso wird im kommenden Jahr an der Seite des Neulings Stoffel Vandoorne für McLaren ins Lenkrad greifen. Da sein bisheriger Teamkollege Jenson Button ein Sabbatjahr einlegt und möglicherweise 2018 wieder Einsatzpilot wird, stünde für den zweimaligen Champion eine Ablösung bereit. Ein Wechsel zu einem anderen Team gilt im Fall Alonso als unwahrscheinlich.