Magnussen will bleiben: Eines Tages Weltmeister mit Renault?
Wie Kevin Magnussen seine Möglichkeiten auf einen Renault-Verbleib einschätzt und und wieso er dem Team langfristig bessere Titelchancen attestiert als McLaren
(Motorsport-Total.com) - In Monza wird Kevin Magnussen trotz seines Horrorcrashs in der Eau Rouge aller Voraussicht nach am Start sein, seine langfristige Zukunft ist aber alles andere als gesichert. Auf die Frage, ob er bereits eine solide Basis für 2017 habe, verneint der Däne. "Renault hat eine Option. Die können sie wahrnehmen. Aber solange man keinen langfristigen Vertrag hat, kann man sich in der Formel 1 nie sicher sein."
Der Däne, der im Vorjahr bei McLaren für Fernando Alonso Platz machen musste, überzeugte auch in seiner zweiten Formel-1-Saison nicht restlos. Im Qualifying-Duell gegen Rookie Jolyon Palmer steht es zwar 9:3 für Magnussen, doch besondere Highlights ließ dieser ebenfalls vermissen. Magnussen weiß, wonach das Werksteam für 2017 sucht: "Sie wollen einen schnellen Fahrer, der das Team führen kann. Und genau das versuche ich zu tun."
Trotz der unklaren Situation glaubt er, mit Renault Großes erreichen zu können: "Innerhalb des Teams passt es, wir arbeiten gut zusammen. Mit etwas Geduld und Zeit könnte das ausreichen, um irgendwann Weltmeisterschaften zu gewinnen."
Magnussen glaubt nicht an WM-Titel mit Renault bis 2019
Wie lange er die bevorstehende Durststrecke bis zum möglichen WM-Triumph einschätzt? "Wir wissen, dass es nicht nächstes Jahr passieren wird, vielleicht nicht einmal im Jahr danach", sagt er gegenüber 'Sky Sports F1'. "Wenn wir aber weiterhin zusammenarbeiten, dann ist alles möglich."
An seinen eigenen Leistungen - Magnussen fuhr bisher in dieser Saison mit Platz sieben in Sotschi sechs Punkte ein - hat er nichts auszusetzen: "Ich habe das Gefühl, dass ich mein Bestes getan habe. Ich hätte nicht härter arbeiten können, was auch immer jetzt passieren wird."
McLaren: Größe als Nachteil?
Den Glauben, dass er selbst Weltmeister werden wird, hat der 23-Jährige nach wie vor nicht aufgegeben. Trotz seines Leidensweges bei McLaren, als er am Geburtstag per Mail den Laufpass erhielt. "Als ich vom Titel sprach, war mir nicht bewusst, was mir bevorstehen würde", sagt er heute. "Ich habe aber viel gelernt und gehe gestärkt aus dieser Zeit hervor. Wenn ich damals an den Titel geglaubt habe, dann bin ich jetzt noch überzeugter, da ich mehr Erfahrung habe und als Typ zäher geworden bin."
Zudem ist er überzeugt, im richtigen Team zu sein, da er Renault wendiger und flexibler als McLaren einschätzt: ""Das Team ist nicht so groß wie McLaren, aber die Balance passt. Wenn Unruhe herrscht, dann kann die Verwirrung in einem Team größer werden, weil es einfach mehr Leute gibt. Dieses Team ist aber kleiner und etwas mehr auf den Rennsport konzentriert. Das hilft."