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Jenson Button & McLaren: "Irgendwann wird es zu viel..."
Jenson Button freut sich über die Rosen, die ihm Williams streut, und deutet zwischen den Zeilen an, dass er über einen Abschied von McLaren nachdenkt
(Motorsport-Total.com) - Jenson Button, Formel-1-Weltmeister von 2009, hat sich noch nicht entschieden, ob er seine Karriere 2017 fortsetzen wird. Bei McLaren deutet alles darauf hin, dass er durch Youngster Stoffel Vandoorne ersetzt wird, dafür würde ihn aber sein ehemaliges Team Williams liebend gern zurückholen. Daraus machen Entscheidungsträger wie Teamchefin Claire Williams oder Technikchef Pat Symonds auch gar keinen Hehl.
Button nimmt den öffentlichen Flirt an und spielt ihn weiter: "Wir alle wünschen uns, dass jemand so etwas über uns sagt. Das war sehr nett von ihr", bezieht er sich auf die jüngsten Aussagen von Williams, und er betont erneut: "Ich weiß nicht, was ich nächstes Jahr tue." Denn vor einer Sitzung des McLaren-Vorstands Anfang September, nach dem Grand Prix von Italien, werde es seitens seines derzeitigen Arbeitgebers voraussichtlich keine Entscheidung geben.
Allerdings deutet Button am Rande eines Sponsorentermins erstmals an, dass ihm die anhaltende McLaren-Formkrise zuzusetzen beginnt: "Ich will wieder Spaß haben, will um gute Ergebnisse kämpfen - ganz egal ob es ein Aufbaujahr ist, ein Jahr mit Podestplätzen oder ein Jahr mit Siegen. Das brauche ich einfach. Ich habe Spaß an dem Kampf, den wir momentan kämpfen, und ich habe Spaß daran, alles aus dem Paket herauszuholen. Aber irgendwann wird es zu viel."
Button: Auch Renault eine Möglichkeit?
"Hoffentlich wird McLaren nächstes Jahr stark und konkurrenzfähig sein. Ich bin mir aber sicher, dass es auch andere Möglichkeiten gibt", sagt Button. Neben Williams, wo er schon einmal gefahren ist (2000), wäre auch eine Rückkehr zu Renault (2001 und 2002) eine theoretische Möglichkeit. Die Franzosen suchen derzeit einen erfahrenen Teamleader für das Aufbaujahr 2017. In diesem Zusammenhang öfter genannt wird aber Felipe Massa.
Als wahrscheinlicher gilt daher die Variante Williams, falls Massa zu Renault wechseln oder seine Karriere beenden sollte. Oder auch ein Wechsel zu Porsche in die Langstrecken-WM (WEC), wo Button seinem alten Kumpel Mark Webber begegnen würde. Bei Porsche denkt Marc Lieb darüber nach, seine Karriere zu beenden - und dann könnte ein Platz für Button oder auch Nico Hülkenberg, den Le-Mans-Sieger von 2015, frei sein.
Button: Selbstbestimmung diesmal wichtiger
Bei McLaren wird es jedenfalls noch ein bisschen dauern, bis die Fahrer für 2017 feststehen: "Es ist viel zu früh, über Fahrer zu sprechen", sagt Ron Dennis. Genau das könnte ein Grund sein, der gegen einen Verbleib von Button spricht, denn der 36-Jährige hat eine Zitterpartie um seine Zukunft im Team schon einmal erlebt und möchte sich das eher nicht mehr antun. Diesmal möchte er die Entscheidung über seine Zukunft selbst in der Hand haben.
Auf ein gutes Wort von Fernando Alonso kann er sich nicht verlassen. Der Spanier hat eigenen Angaben nach "nicht wirklich" vor, sich in die Entscheidung über seinen Teamkollegen einzumischen: "Ich halte mich aus solchen Entscheidungen raus", sagt er. "Irgendwann wird Ron oder Eric (Boullier, Renndirektor; Anm. d. Red.) anrufen und sagen: 'In ein paar Stunden geben wir diesen Fahrer bekannt.' Und ich werde sagen: 'Okay. Danke, dass ihr es mir vor der Presse sagt.'"