Sebastian Vettel unbesorgt: "Wir haben die richtigen Leute"
Sebastian Vettel ist zuversichtlich, dass Ferrari trotz der Personalrochaden gut aufgestellt ist, und träumt von einem Podestplatz beim Heimspiel
(Motorsport-Total.com) - Der Abgang von James Allison stellt Ferrari vor die nächste personelle Herausforderung. Der Technikchef hatte die Scuderia vor dem Großen Preis von Deutschland verlassen und Mattia Binotto dessen Rolle interimsmäßig übernommen. Sebastian Vettel glaubt nicht, dass die Personalfrage ein großes Problem für Ferrari darstellt. "Mattia ist schon sehr lange im Team dabei, er hat also viel Erfahrung und kennt das Team in- und auswendig. Es wird natürlich ein Unterschied sein, aber kurzfristig wird das nicht so viel verändern", sagt der Heppenheimer.
Allison war die bislang letzte Personalrochade in den vergangenen Jahren. Zuvor war fast die komplette Führungsstruktur in Maranello ausgetauscht worden, auch vor den Posten des Teamchefs und des Präsidenten machte dies nicht Halt. Besserung hat sich allerdings noch nicht eingestellt, weswegen in Italien Kritik an Teamchef Maurizio Arrivabene aufkam, dem zur Last gelegt wird, dass er ohne größere Vorerfahrung in eine so wichtige Rolle geschlüpft ist.
Doch auch dafür hat Vettel kein Verständnis: "Maurizio ist schon lange in der Formel 1 und kennt das Geschäft ziemlich gut. Er macht einen sehr guten Job, und das denken alle im Team. Er ist unser Anführer und wir sind glücklich, dass er bei uns ist", unterstreicht der viermalige Weltmeister und betont, dass Ferrari die richtigen Leute an Bord habe - das gelte auch für Präsident Sergio Marchionne. "Er ist auch häufig in Maranello und weiß, worüber er redet. Die Dinge gehen in die richtige Richtung", so Vettel.
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Die jüngste Umstrukturierung wird sich in Hockenheim nicht großartig widerspiegeln, wohl aber im Hinblick auf 2017. Auch Ferrari hat bereits seine volle Aufmerksamkeit in Richtung 2017 gelegt, wo die Regeln deutlich anders aussehen werden. Zwar dürfe man das aktuelle Auto laut Vettel nicht vergessen, weil man auch von ihm Dinge für die kommende Saison lernen kann, doch die Konzentration auf den SF16-H ist im Grunde schon weg.
Natürlich geht die Arbeit an der Rennstrecke bei Ferrari aber unvermindert weiter. An diesem Wochenende steht ein ganz wichtiger Grand Prix vor der Tür: das Heimspiel von Sebastian Vettel. "Es wäre natürlich sehr schön, wenn ich auf dem Podium sein könnte. Zuhause zu fahren ist etwas Besonderes, und wenn ich auf diese Weise etwas zurückgeben könnte, wäre es großartig", hat sich der Heppenheimer schon sein persönliches Ziel für Sonntag gesetzt.
Doch er weiß, dass das Unterfangen nicht einfach werden wird. Red Bull hat sich zuletzt in starker Form präsentiert, und Mercedes erscheint derzeit unschlagbar. Dass man es aktuell wohl nicht mit den Silberpfeilen aufnehmen kann, da macht sich Vettel keine falschen Hoffnungen. "In Rundenzeit sind es auf diesem Kurs wohl rund drei bis acht Zehntel pro Runde, was natürlich viel ist und es ihnen erlaubt, es ruhig anzugehen", so der Deutsche.
Im Vorfeld aufgeben kennt der 29-Jährige aber nicht: "Wir werden versuchen, alles herauszuholen und den bestmöglichen Job zu machen", verspricht er seinen Fans. "So erhöhen wir unsere Chance, sie unter Druck zu setzen. Danach können immer noch viele Dinge passieren, wie wir in der Vergangenheit gesehen haben. Darum fahren wir Rennen, ansonsten hätte es keinen Sinn, dass wir hier sind. Wenn alles normal läuft, sollten wir ziemlich konkurrenzfähig sein und auf das Podium abzielen."