Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
"Lächerlich": Pat Symonds kritisiert Boxenfunk-Regeln
Williams-Technikchef Pat Symonds kritisiert die Boxenfunk-Regeln - "Wenn der Fahrer alles alleine machen muss, wie soll er beim Boxenstopp Reifen wechseln?"
(Motorsport-Total.com) - Beim Grand Prix in Silverstone hatte Nico Rosberg eine Zehn-Sekunden-Strafe aufgebrummt bekommen, da seine Box sich nicht an die strengen Regeln des Boxenfunks gehalten hatte. Mercedes berief sich im Anschluss zwar auf einen Passus im Reglement, der es dem Renningenieur erlaube, wichtige Informationen und Vorgehensweisen zu übermitteln, wenn andernfalls ein Ausfall drohe. Die FIA hat dieses Schlupfloch daraufhin aber präzisiert. Ab sofort darf ein Funkspruch nur "mit der klaren Aufforderung zum sofortigen Boxenstopp" erfolgen.
"Ich denke, dass diese Regel ziemlich hart ausgelegt wird," kritisiert Williams-Technikchef Pat Symonds. "Diese Regel, über die wir hier sprechen, besagt, dass der Fahrer das Auto alleine und ohne fremde Hilfe fahren muss. Vor vielen Jahren wurden solche Dinge wie elektronische Fahrhilfen eingegrenzt. Das beinhaltet beispielsweise das Verbot der Traktionskontrolle. Jetzt greift es den Bereich der Kommunikation an."
Eine weitere Regelverschärfung betrifft die Informationen zu Schäden, die während der Fahrt auftreten. Die Fahrer dürfen nur noch auf Defekte wie beispielsweise an Karbonteilen wie den Flügeln aufmerksam gemacht werden. Alle Defekte, die den Antrieb betreffen, müssen direkt in der Box besprochen werden. Die Boxenansagen zu Einstellungen am Lenkrad entfallen ebenfalls, was Lewis Hamilton in Baku bereits zur Verzweiflung brachte.
Laut Symonds seien die verschärften Regeln im Boxenfunk der falsche Weg: "Ich habe die Formel 1 immer als Teamsport verstanden, daher war ich auch immer der Meinung, dass wir als Team den Fahrer mit assistieren. Klar man fragen, wo da die Grenze ist. Wenn der Fahrer alles alleine machen muss und ohne fremde Hilfe fahren soll, wie soll er dann beim Boxenstopp die Reifen wechseln? Das ist lächerlich, aber könnte die logische Schlussfolgerung sein. Es ist schade, dass wir das, was im Motorsport einzigartig ist, wegnehmen."
"In der aktuellen Formel 1 haben wir diese Möglichkeiten noch, um die Fans mit einzubinden. Es erlaubt dieses Eintauchen in das Cockpit - und wir werfen diese Möglichkeit einfach weg. Ich denke, dass das sehr schade ist," ärgert sich Symonds.