• 12. Juli 2016 · 16:56 Uhr

Fernando Alonso: Genug Geduld bis zum Honda-Durchbruch?

Der Vertrag von Fernando Alonso mit McLaren läuft bis Ende 2017: Hätte der Spanier sogar noch mehr Geduld mit Honda? Teamchef Eric Boullier ist davon fast überzeugt

(Motorsport-Total.com) - Seit dem Start der Formel-1-Saison 2015 ist bei den Teammitgliedern, den Führungskräften und vor allem bei den Fahrern von McLaren viel Geduld gefragt. Die Rückkehr von Honda als Antriebspartner der Briten in der Königsklasse ist bislang keine große Erfolgsgeschichte. Jenson Button wird die Mannschaft aus Woking womöglich zum Jahresende verlassen. Fernando Alonso, der zum Jahr 2015 mit großen Hoffnungen zu McLaren zurückgekehrt war, ist noch bis Ende 2017 vertraglich an das Team gebunden.

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Fernando Alonso macht nicht den Eindruck, als wolle er bald in Rente gehen Zoom Download

Alonso möchte zu seinem dritten WM-Titel in der Formel 1 fahren - am liebsten in einem McLaren-Honda. Wie viel Geduld kann der Spanier auf dem Weg dorthin noch aufbringen? Nach einem Unfall bei den ersten Testfahrten in Barcelona 2015, kaum sportlichen Glanzlichtern und wenig Aussicht auf schnelle Besserung machte der Asturier zwischenzeitlich den Eindruck, als habe er mit dem Kapitel Formel 1 bereits abgeschlossen. Ex-Manager Flavio Briatore und einige frühere Alonso-Kollegen sehen den fast 35-Jährigen bereits in Rente gehen.

"Selbst wenn ich Zweiter werde, bin ich nicht zufrieden. Sobald das passiert, fiebere ich dem nächsten Rennen entgegen. Ich bin immer heiß auf eine Revanche", stellt Alonso bei 'Sky Sports F1' seine anhaltend hohe Motivation dar. "Ich geben dem Team Hinweise, wo immer ich es kann - beispielsweise Dinge aus meiner Ferrari-Zeit, die ich dort als möglichen Ansatz mitgenommen habe. Ich treibe das Team an, damit keiner zu viel Urlaub macht. Ich selbst nehme mir schließlich auch nie frei", sagt er.

Aus Sicht von Briatore erlebt Alonso schon jetzt "seine Luxus-Rente bei McLaren", bevor der Spanier sich ganz aus der Formel 1 zurückziehe. "Keine Ahnung, warum er so etwas sagt", reagiert der zweimalige Champion auf die Aussagen des Ex-Teamchefs. "Er gehörte zu denen, die darauf hingewirkt haben, dass ich an diesem Projekt teilhabe. Klar, wir alle hatten gehofft, dass es schneller geht. Man will immer siegen und schnell sein. Wenn ich manchmal traurig bin, dann sage ich mir: 'Du hast zwei Titel, so viele Siege. Du kannst dich doch nicht beklagen.' Dann kann man gar nicht niedergeschlagen sein."

Trotz Rückschlägen: Alonso sieht das Positive der Karriere

"Nehmen wir mal im Gegensatz dazu Nico Hülkenberg. Er startet in Österreich von Platz zwei und will endlich mal einen Podestplatz - und wieder gelingt es ihm nicht. Dabei ist er ein solch talentierter Fahrer. Wenn ich das sehe, dann darf ich mich persönlich niemals beklagen", schildert Alonso. Von angeblichen Gedanken über einem baldigen Abschied aus der Formel 1 ist nichts zu hören. Im Gegenteil: Der Spanier sieht wichtige Entwicklungen in seinem Umfeld.

"Die gesamte Struktur ist jetzt viel logischer", sagt er über das Zusammenspiel zwischen McLaren und Honda. "So ist es ein echtes Rennteam, so sind wir viel besser für die Herausforderungen gerüstet. Und das sieht man. Neulich habe ich die Übersicht von den bisher eingesetzten Antriebskomponenten dieses Jahres gesehen. Da stand bei den Motoren, dass wir bei Nummer drei sind - und Mercedes war auch bei Nummer drei. Wer hätte das gedacht? Das hat mich ehrlich erstaunt."

"Die Standfestigkeit hat sich entwickelt. Da sind wir ungefähr auf dem Niveau aller anderen. An Leistung mangelt es nun halt noch", erklärt der Asturier. Die Hybridkomponenten seien auf gutem Stand, der Verbrennermotor bislang noch nicht. "Im vergangenen Jahr mussten wir an ganz vielen Baustellen arbeiten. Die Werke waren noch nicht zu hundert Prozent in Betrieb, wir waren nicht genug Leute. Es gab so viel zu tun. In diesem Jahr sieht alles anders aus. Wir können uns auf die wichtigen Baustellen konzentrieren."

Genau diese Faktoren sind es, die Alonso sogar über 2017 im Team halten könnten, meint Mclaren-Rennleiter Eric Boullier. "Er ist ohnehin noch nicht bereit für die Rente", sagt der Franzose. "Wenn er weiterhin fest an das Projekt McLaren-Honda glaubt, dann wird er irgendwann wieder Weltmeister werden. Ich selbst glaube daran und sehe die Fortschritte. McLaren ist bereit. Sobald das Gesamtpaket stimmt, werden wir vorn sein. Ich hoffe ganz stark, dass es gemeinsam mit Fernando der Fall sein wird."

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