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Villeneuve pro Räikkönen: Ferrari braucht keinen Jungspund
Jacques Villeneuve sieht außer Nico Rosberg keinen Piloten, der reif genug wäre - Ferrari-Entscheidung pro Räikkönen auch wegen neuer Regeln und Teamchemie
(Motorsport-Total.com) - Jacques Villeneuve beglückwünscht Ferrari zu der Entscheidung, Kimi Räikkönen für ein weiteres Jahr verpflichtet zu haben. Der Ex-Weltmeister und heutige TV-Experte argumentiert im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com', dass die Reglementnovelle 2017 einen Routinier erfordere und es auf dem Pilotenmarkt an Alternativen gemangelt hätte. "Natürlich hätte ich in wieder genommen!", sagt Villeneuve. "Die einzige Option wäre Nico Rosberg gewesen. Er bewegt sich auf diesem Niveau."
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Villeneuve hätte als Ferrari-Teamchef genau wie Arrivabene entschieden Zoom Download
Nur steht der Deutsche offenbar kurz vor einer Vertragsverlängerung bei Mercedes, obwohl ihm schon ein Flirt mit der Scuderia nachgesagt worden war. Dass mit der Bekanntgabe auch übrige Spekulationen - etwa um Ex-Ferrari-Junior Sergio Perez und Williams-Mann Valtteri Bottas - ein Ende finden, schmeckt Villeneuve: "Damit hören die blöden Gerüchte auf. Denn Ferrari hat nie mit irgendeinem anderen Piloten verhandelt. Und trotzdem lagen die ganzen Namen auf dem Tisch."
Zuletzt hatte sich neben dem als möglichen Räikkönen-Nachfolger bei Haas platzierten Romain Grosjean Toro-Rosso-Hoffnung Carlos Sainz in den Schlagzeilen gehalten. "Das käme zu früh", winkt Villeneuve ab und übt Kritik am jungen Spanier. "Er stellt sich nicht auf die Rennen ein, wird aggressiv und fährt die Ellenbogen aus. Dann fällt er zurück und verlutscht die Reifen. Er ist noch nicht reif." Auch seine Reaktion auf Querelen mit Max Verstappen sei "kritisch" gewesen.
Fotostrecke: Karriere-Meilensteine: Kimi Räikkönen
... bis dahin fährt er Kart. Die Legende besagt, dass Räikkönen bei einem Rennen ohne Lenkrad weiterfährt und seinem Mechaniker signalisiert, dass etwas nicht stimmt, indem er bei voller Fahrt mit dem losen Lenkrad fuchtelt. Fotostrecke
Räikkönen unterstellt Villeneuve, sich in seiner zweiten Karriere in Maranello zum Arbeitstier gemausert zu haben - etwas, was ihm früher nicht nachgesagt wurde. Im Gegenteil. "Ferrari hat zwei Weltmeister, die gut zusammenarbeiten", lobt der Kanadier die Paarung mit Sebastian Vettel, "Kimi hat in den vergangenen zwei Jahren auch viel bewegt. Im kommenden Jahr, wenn es neue Autos gibt, kann man keinen Jungspund holen, von dem man nicht weiß, ob er wirklich schnell ist."
Denn Ferrari könnte sein blaues Wunder erleben, wenn sich eine vermeintliche Zukunftshoffnung als lahme Ente entpuppt, weil sie im Topteam nicht zulegen kann. "Viele kommen und sind gut, aber werden nicht besser. Es ist nicht Ferraris Aufgabe, diese Jungs nach oben zu bringen", findet Villeneuve und glaubt nicht, dass die Nationalität bei der Entscheidungsfindung eine Rolle gespielt hätte. "Jetzt haben sie einen Finnen. Und verkaufen sie da so viele Autos? Formel-1-Fahrer sind international."