• 12. April 2016 · 18:01 Uhr

Coulthard: Ron Dennis muss Teamstruktur hinterfragen

Für David Coulthard ist der sportliche Absturz des McLaren-Teams die Folge von früheren Entscheidungen - Respekt vor Ron Dennis nach wie vor groß

(Motorsport-Total.com) - Das McLaren-Team hat in den vergangenen drei Jahren einen der wohl denkwürdigsten Abstürze eines Topteams in der Formel 1 hingelegt. Vom siegfähigen Team in der Saison 2012 erfolgte in mehreren Etappen ein tiefer Fall auf den vorletzten Platz der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft 2015. Zwar sieht die Ehe McLaren-Honda im zweiten Jahr schon konkurrenzfähiger aus als noch in der ersten Saison, doch von den selbstgesteckten Zielen sind Fernando Alonso und Jenson Button weit entfernt.

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David Coulthard leidet mit seinem früheren Arbeitgeber Zoom Download

David Coulthard, der selbst für McLaren neun Jahre lang gefahren ist, sieht das Formtief, das mit dem hohen Chassis 2013 gestartet, im Jahr 2014 gefestigt, und mit dem Stotterstart von Honda in der Saison 2015 besiegelt worden ist, als einen natürlichen Vorgang an, der überall im Sport vorkommt. "McLaren ist einer der großen Namen in diesem Sport, daher erscheint es ungeheuerlich, dass sie in solche Schwierigkeiten geraten sind", sagt der 45-Jährige im 'Laureus'-Interview.

"Aber wenn man sich beispielsweise Manchester United oder Chelsea in der Premier League ansieht, dann schienen sie einst unschlagbar und jetzt werden sie die Meisterschaft nicht gewinnen", so Coulthard weiter. Die Traditionsclubs stehen wenige Spiele vor Saisonschluss abgeschlagen auf den Plätzen fünf und zehn. Zwar sind Höhen und Tiefen im Sport also normal, Coulthard ist sich trotzdem sicher, dass die Akteure ihr Schicksal selbst in der Hand halten.

Mehr als Punkte nicht drin

"Es ist eine handfeste Erinnerung, wie es im Sport und im Leben läuft: Wenn man sich nicht ständig weiterentwickelt, wird man überholt, weil alle anderen das tun", mahnt der 13-malige Grand-Prix-Sieger an. "Sie finden sich durch einige strategische Schlüsselentscheidungen jetzt mit einem wenig konkurrenzfähigen Paket wieder. Das muss sich das Management auf die Fahnen schreiben, denn es liegt auf der Hand, dass es nicht an demjenigen liegt, der die Autos säubert oder die Handtücher im Badezimmer austauscht."


Fotostrecke: Die letzten McLaren-Weltmeister

Coulthard glaubt nicht, dass sein früheres Team in der Saison 2016 um Podiumsplätze wird kämpfen können, "außer es geschieht etwas Außergewöhnliches oder sie bringen ein signifikantes Update später in der Saison." Derzeit müsse McLaren versuchen, konstant in die Punkte zu fahren, befindet der Schotte.

Bewunderung für Ron Dennis

Angesichts der sportlichen Misere kehrte Ron Dennis Anfang 2014 wieder an die Spitze von McLaren zurück, konnte aber bislang nur wenig bewegen. "Er hatte viel Erfolg in der Formel 1, aber aus irgendeinem Grund kann die Struktur nicht den Ansprüchen des Unternehmen, das Beste zu sein, nicht gerecht", analysiert Coulthard. "Ron kann stolz sein, wenn er in den Spiegel sieht, aber für ihn gilt dasselbe wie für jeden, der mit seinem Unternehmen durch eine schwere Zeit geht. Er muss sich fragen: Sind die richtigen Leute auf den richtigen Positionen?"

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Zwölf seiner 13 Grand-Prix-Siege erzielte "DC" mit McLaren Zoom Download

Dennis galt nicht immer als angenehme Persönlichkeit und hat nicht nur Freunde im Fahrerlager. Coulthard hat jedoch den Respekt vor seinem früheren Chef nie verloren. "Ron hat eine großartige Vision und man muss sich nur seine Erfolge anschauen. Er hat sich vom Mechaniker bis hin zum Teilhaber und Chef hochgearbeitet. Er ist ein erfolgreicher Geschäftsmann. Er genießt meine Bewunderung."

Auch Coulthard hat sich in seiner Karriere den einen oder anderen Einlauf abgeholt, etwa als er und Mika Häkkinen beim Großen Preis von Österreich 1999 in der ersten Kurve im Kampf um die Führung kollidierten. Auch das gehört für ihn zu den normalen Abläufen im Sport: "Alle Teamchefs und -besitzer, sei es Ron Dennis, Frank Williams oder jemand von Ferrari, haben ihre eigenen Persönlichkeiten. Wenn man mit ihnen zusammenarbeitet, sieht man ihre guten, schlechten und hässlichen Seiten, wie alle Menschen sie haben. Aber ich bewundere jeden, der im Haifischbecken Formel 1 führen und bestehen kann."

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