• 04. März 2016 · 16:43 Uhr

McLaren: Volle 2016er-Version erst in Melbourne

McLaren-Honda ist etws in Verzug - Der Motor ist bereits homologiert und entspricht der Melbourne-Spezifikation - Beim Chassis werden noch neue Teile kommen

(Motorsport-Total.com) - Die Ehe McLaren-Honda steht vor der zweiten Formel-1-Saison. Nach dem schwierigen Beginn kann es 2016 eigentlich nur besser laufen. In der zweiten Testwoche in Barcelona konnten Fernando Alonso und Jenson Button auch viele Kilometer zurücklegen. Pro Tag wurden mehr als 100 Runden absolviert. Ein Indiz für die verbesserte Zuverlässigkeit. "Im Vorjahr konnten wir praktisch nichts am Auto verändern", sagt Teamchef Eric Boullier. "In diesem Jahr haben wir viele Checklisten abgearbeitet. Wir sind mit den Ergebnissen zufrieden, wir haben vernünftige Kilometer zurückgelegt."

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McLaren rückte bei den Testfahrten oft mit Sensoren oder FloViz-Farbe aus Zoom Download

Allerdings ist McLaren in Spanien noch nicht mit den letzten Ausbaustufen unterwegs. In Melbourne werden noch einige neue Details beim Chassis kommen. "Wir fahren nicht mit der vollen 2016er-Version hier", gibt der Franzose zu. "Wir sind etwas hinter dem Zeitplan, für Australien werden neue Teile kommen." In Verzug kam McLaren auch wegen der technischen Probleme in der ersten Testwoche, als an eineinhalb Tagen kaum gefahren werden konnte.

Auch beim Antrieb ist Honda ein Fortschritt gelungen, auch wenn man noch nicht auf dem Leistungsniveau von Mercedes und Ferrari ist. "Wir haben unseren Motor bereits homologiert", bestätigt Projektleiter Yusuke Hasegawa. "Mit dieser Spezifikation werden wir in Melbourne antreten. Wir müssen unseren Motor im Laufe der Saison verbessern, aber für den Anfang ist es eine gute Basis."

Antrieb: Gute Basis, mehr Leistung wird kommen

Neben der Leistung ist auch die Zuverlässigkeit im Fokus, wie der Japaner die Vorgehensweise erläutert: "Auf der Strecke können wir nicht die komplette Laufleistung absolvieren. Der Motor geht zurück nach Japan, wo er auf dem Prüfstand weiterläuft. Wir müssen die Zuverlässigkeit sicherstellen." Pro Saison sind fünf Antriebsstränge erlaubt. Wie stark beeinträchtigt das die Entwicklung? "Ich kann den genauen Plan nicht verraten, aber wir wollen natürlich unsere Performance verbessern", lässt sich Hasegawa nicht in die Karten blicken.

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Die McLaren-Doppelspitze: Eric Boullier (li.) und Yusuke Hasegawa (re.) Zoom Download

Insgesamt geht McLaren-Honda davon aus, dass die Performance im Laufe des Jahres immer besser werden wird. "Die Regeln haben sich stark geändert, damit man bei der Technologie aufholen kann", sagt der Motorenchef über das gelockerte Reglement. "Außerdem ist das Zusammenspiel zwischen Chassis und Motor besser geworden." Die beiden Partner optimierten die Kommunikation. Einige Entwicklungen gehen Hand in Hand.

Auch wenn McLaren etwas hinter dem Zeitplan liegt, sind für jedes Rennen neue Details geplant. Beim Barcelona-Test arbeitete man auch intensiv daran, ob die Daten der Simulationen und aus dem Windkanal auch auf der Strecke übereinstimmen. "Seit einigen Jahren hat sich das Entwicklungsrennen verändert", erläutert Boullier. "Früher gab es ein großes Paket in Australien und dann ein großes Paket in Barcelona. Jetzt gibt es jedes Rennen neue Teile. Das war bei uns im Vorjahr der Fall und ist es jetzt auch. Die Korrelation mit unseren Zahlen ist sehr gut. Das macht uns zuversichtlich, dass wir für jedes Rennen entwickeln können."

"Jetzt sind wir noch nicht in der Position, um genaue Ergebnisse vorherzusagen. Wir wollen keine falschen Erwartungen erwecken."Eric Boullier
Über die absolute Performance kann der Franzose allerdings noch nichts sagen: "Ich weiß es noch nicht. Wir werden es in Melbourne mit der vollen Spezifikation sehen." Auffällig ist, dass weder McLaren noch Honda von Ergebnissen sprechen. Podestplätze oder Siege wie im Vorjahr werden nicht mehr in den Mund genommen. "Wir wollen darüber nichts sagen. Wir wissen wo wir stehen", weicht Boullier auf Nachfrage aus. "Wir müssen abwarten, bis alle unter gleichen Bedingungen fahren. Dann werden wir sehen, wo wir genau stehen und was wir erreichen können. Jetzt sind wir noch nicht in der Position, um genaue Ergebnisse vorherzusagen. Wir wollen keine falschen Erwartungen erwecken."
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