• 30. Januar 2016 · 08:08 Uhr

Berger begeistert: Verstappen ein zukünftiger Weltmeister

Gerhard Berger hat sich bereits festgelegt, wer der Star der Zukunft werden könnte: Neben Max Verstappen sieht er aber noch zwei andere heiße künftige WM-Kandidaten

(Motorsport-Total.com) - Er überholt wie aus dem Lehrbuch, brilliert in manchen Trainings und fiel schon vor seiner Formel-1-Zeit auf. Dass Max Verstappen ein großer Star werden kann, steht außer Frage. Für Gerhard Berger er aber weit mehr: Der ehemalige österreichische Formel-1-Pilot bescheinigt dem Niederländer das Potenzial zum WM-Titel. "Für mich ganz klar Max Verstappen", antwortet er im Interview mit 'Auto Motor und Sport' ohne zu zögern auf die Frage, wer für ihn ein Überflieger von morgen sei.

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Für Gerhard Berger hat Max Verstappen alles was ein Champion braucht Zoom Download

Für den zehnmaligen Grand-Prix-Sieger bringt Verstappen genau das mit, was einen Weltmeister auszeichnet: Killerinstinkt. "Was mich an Verstappen begeistert, ist seine Stärke im Rennen. Der lässt sich nichts gefallen. Er wird überholt und überholt sofort wieder zurück." Der heute 18-Jährige überzeugte in seiner Debütsaison mit mehreren entschlossenen Überholmanövern und einer Reihe von Überraschungsattacken auch über die Außenbahn. Nur ein einziges Mal verschätzte er sich dabei, als er in Monaco Romain Grosjean abräumte.

Berger ist von weiteren Eigenschaften des Toro-Rosso-Piloten beeindruckt: "Er scheint beim Fahren gar nicht zu schnaufen. Steht quer und redet ganz ruhig am Funk. Ich bin überzeugt: Das ist ein zukünftiger Weltmeister." Sein Talent blitzte für ihn schon in der Formel 3 auf: So habe Verstappen sich immer wieder den Vorwurf gefallen lassen müssen, über einen schnelleren Motor zu verfügen. "Ich habe ihnen gesagt: Schaut euch mal den Flügel an, den der fährt. Viel flacher als die anderen", erinnert er sich. "Deshalb war er auch ein paar Mal neben der Strecke. Aber er ist trotzdem nie vom Gas gegangen."

Zu schneller Erfolg für Bergers Geschmack

Gerhard Berger, heute 56 Jahre alt, kritisierte die heutige Formel 1 mehrfach dafür, dass sie zu leicht geworden sei. Dass ein Rookie wie Verstappen so einschlagen könne, dürfe eigentlich nicht sein. In seine Traum-Formel-1 würde ein Max Verstappen gut hineinpassen: "Er würde auch länger brauchen, bis er den Anschluss findet. Aber im Endeffekt wäre er genau der richtige Fahrer für so eine Formel." Seines Erachtens hätte Verstappen auch ein 1.400-PS-Ungetüm bändigen können, wie er es einst selbst gefahren ist. (Gerhard Berger in unserer Datenbank!)


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Die Betonung liegt für Berger aber auf der längeren Eingewöhnungsphase. "Es hätte halt ein Jahr gedauert. So wie es bei Senna, Prost oder bei mir auch der Fall war. Wir mussten uns an die Urkraft der Turbo-Autos erst einmal gewöhnen. Heute reicht ein Test und Simulator Fahren, und du hast es drauf", erneuert er seine Kritik an der derzeitigen Formel 1.

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Berger bescheinigt auch Sainz und Ricciardo großes Potanzial Zoom Download

Verstappen ist nicht der einzige Fahrer, den er als künftigen Superstar auf der Rechnung hat. "Carlos Sainz hat einen überraschend guten Job gemacht", befindet er. Sainz jun. hatte eine schwierige Saison mit sieben meist technisch bedingten Ausfällen, konnte im Rennen aber häufig mit Verstappen mithalten. Einen weiteren potenziellen Weltmeister sieht Gerhard Berger in Daniel Ricciardo. "Die Frage ist: Hatte Vettel einen Ausrutscher, oder ist der Ricciardo so gut?", antwortet er auf die Frage, wie Sebastian Vettel eine solch schwache Saison 2014 hinlegen konnte.

"Ich schätze Ricciardo ganz hoch ein", so der Österreicher weiter. "Der überholt konsequent, ist konstant schnell, weiß, was er will, hat seine eigene Persönlichkeit." Seines Erachtens solle man sich von seinem stets gut gelaunten Auftreten nicht täuschen lassen. "Der hat einen Killerinstinkt auf der Rennstrecke", bescheinigt er dem Australier. Ricciardos Pech war allerdings, dass er just in dem Moment zu Red Bull stieß, als das Team seine Weltmeisterform verlor. "Ob er dann der Überflieger wird, muss er noch beweisen", schränkt Berger daher ein.

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