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"Spießer": Lewis Hamilton will mehr Typen in der Formel 1
Lewis Hamilton glaubt, dass sich viele Formel-1-Piloten verstellen, um nicht aus dem Rahmen zu fallen - Der Weltmeister fordert mehr Mut und Selbstvertrauen
(Motorsport-Total.com) - Weltmeister Lewis Hamilton ist ganz sicher der extravaganteste Pilot der aktuellen Fahrergeneration in der Formel 1. Der Champion verbringt die Zeit zwischen den Rennen gerne auf Partys, lässt sich mit anderen Promis ablichten und dokumentiert jeden Schritt seines Lebens in den sozialen Medien. Mit seinem Lebensstil eckt der Mercedes-Fahrers bei einigen Fans und Experten an. Trotzdem glaubt der 30-Jährige, dass er sich ganz sicher für den richtigen Weg entschieden hat.
"Nicht zu sich selbst zu stehen ist das größte Verbrechen, das man sich antun kann", erklärt Hamilton im Gespräch mit 'TV3' und verrät: "Ich denke, dass die Formel 1 Persönlichkeiten braucht, und ich denke, dass jeder eine Persönlichkeit hat." Allerdings wirken die meisten Piloten neben Hamilton häufig blass. Ecken und Kanten sucht man bei vielen Fahrern heutzutage vergeblich.
"Sie haben einfach zu viel Angst", lautet Hamiltons Erklärung für dieses Phänomen. "Man hat ihnen eingetrichtert, dass sie so spießig sein müssen. Ich bin mir aber sicher, dass sie das gar nicht sind, wenn sie nach Hause kommen", so der Weltmeister. Vor allem viele jüngere Piloten wirken in Interviews häufig so, als würden sie lediglich auswendig gelernte Antworten herunterbeten.
Fotostrecke: Top 10: Die größten Aufreger 2015
Platz 10: "Cap-gate" - Eigentlich soll das Rennen in Austin für Lewis Hamilton die Krönung seiner Saison sein. Der Brite fährt seinen zehnten Saisonsieg ein und krönt sich damit bereits drei Rennen vor Schluss zum dritten Mal zum Weltmeister. Doch im Rennen in den USA sorgt Hamilton gleich für zwei Aufreger, die seinen Triumph überschatten: Zunächst drückt er seinen Teamkollegen Nico Rosberg in der ersten Kurve nach dem Start extrem weit raus - was bei dem und dem ganzen Mercedes-Team nicht gut ankommt. Fotostrecke
Hamilton ist sich allerdings sicher: "Je mehr Individuen aus ihrem Schutzmantel hervorkommen, desto besser wird es für den Sport sein." Der Brite wurde für seinen Lebensstil in der Vergangenheit unter anderem von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone gelobt. Der 85-Jährige teilt Hamiltons Ansicht und glaubt ebenfalls, dass die Königsklasse durch echte Typen wieder populärer werden kann.
Bei Mercedes darf Hamilton hingegen ganz er selbst sein. "Ich denke ganz sicher, dass es mir dabei geholfen hat, noch erfolgreicher zu sein", erklärt der mittlerweile dreimalige Weltmeister und ergänzt: "Ich komme an einen Punkt, an dem es mich nicht mehr wirklich interessiert, was die Leute über mich denken. Ich bin eben so, und wenn ihr das nicht akzeptiert, dann spielt das keine Rolle."