Renault selbstkritisch: "Wir haben unsere Ziele nicht erreicht"
Geschäftsführer Cyril Abiteboul gibt sich nach dem letzten Rennen des Jahres selbstkritisch und gesteht, dass Renault seine Ziele für 2015 nicht erreicht hat
(Motorsport-Total.com) - Für Renault war die Saison 2015 kein gutes Jahr. Erstmals seit 2007 blieben die Franzosen als Motorenhersteller in einer kompletten Formel-1-Saison ohne einen einzigen Sieg. Wie in diesem Jahr gingen auch damals alle Siege an Mercedes und Ferrari. 2015 schmerzt die Niederlage ganz besonders, denn Renault sah sich auch immer wieder Kritik vom eigenen Partner Red Bull ausgesetzt, mit dem man zwischen 2010 und 2013 viermal in Folge die Weltmeisterschaft gewinnen konnte.
"Platz vier in der Weltmeisterschaft ist für Red Bull ohne Frage nur schwierig zu akzeptieren", weiß Renault-Sport-Geschäftsführer Cyril Abiteboul und erklärt: "Diese Verantwortung teilen wir alle. Für Toro Rosso ist die Position in der Meisterschaft vielleicht nicht so wie erhofft, aber mit doppelt so vielen Punkten wie 2014 war es insgesamt ein starkes Jahr für sie. Wir sind stolz, dass wir das zusammen erreicht haben."
Abgesehen davon gab es 2015 allerdings nicht viel, worüber man sich in Frankreich freuen konnte. Abiteboul weiß das selbst auch ganz genau und erklärt: "Am Anfang des Jahres, als wir unter Druck standen, hätte man schnell die Motivation verlieren können. Aber alle sind konzentriert geblieben." Bereits früh in dieser Saison war klar, dass Renault die Lücke zu Mercedes nicht schließen kann.
Fotostrecke: GP Abu Dhabi, Highlights 2015
Der erste Hattrick und der insgesamt 14. Grand-Prix-Sieg seiner Karriere: Auf den Tag genau 40 Jahre nach dessen Tod (Hubschrauberabsturz) zieht Nico Rosberg in der ewigen Bestenliste mit dem zweimaligen Weltmeister Graham Hill gleich. Aber nach dem Rennen stichelt Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton: "Weltmeister zu sein klingt viel besser, als das Rennen zu gewinnen." Fotostrecke
Zu allem Überfluss zog in diesem Jahr auch noch Ferrari vorbei. Abiteboul gibt sich daher selbstkritisch und erklärt: "Wir haben die Ziele, die wir uns selbst gesetzt haben, nicht erreicht. Aber ich hoffe, dass man dieses Jahr nur als Abweichung von unserer gewöhnlich guten Form sehen wird." Noch ist unklar, in welcher Rolle Renault der Formel 1 2016 erhalten bleiben wird.