Formel-1-Motoren sollen ab 2017 günstiger und lauter werden
Der Alternativmotor fällt bei Strategiegruppe und Formel-1-Kommission durch - Stattdessen sollen die bestehenden Hersteller neue Vorschläge einbringen
(Motorsport-Total.com) - Bereits am Dienstagabend sickerte durch, dass die Strategiegruppe der Formel 1 kein Interesse an einem Alternativmotor ab der Saison 2017 hat. In einer Pressemitteilung bestätige der Automobil-Weltverband (FIA) am Mittwoch nun, dass dieser Plan auch von der Formel-1-Kommission abgelehnt wurde. Am Dienstag hatten sich die Strategiegruppe und die Formel-1-Kommission zu separaten Treffen im Hauptsitz der FIA in Paris versammelt.
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Kein Alternativmotor: Strategiegruppe und Formel-1-Kommission stimmten dagegen Zoom Download
Dort wurde die Idee der Alternativmotoren zwar vorläufig vom Tisch gewischt, dafür hat man sich allerdings auf andere zukunftsweisende Pläne verständigt. Insgesamt vier Kernziele wurden im Hinblick auf die Antriebe am Dienstag festgelegt. Erstens soll die Versorgung der Teams mit einem Motor in Zukunft garantiert sein. Damit soll ein ähnliches Szenario wie in diesem Jahr verhindert werden, als es lange Zeit so aussah, dass Red Bull keinen Motor für 2016 bekommen würde.
Dieses Ziel soll umgesetzt werden, indem man eine Mindestanzahl von Teams festlegt, die ein Hersteller mit Motoren beliefern muss. Honda beliefert in diesem Jahr (und auch in der kommenden Saison) beispielsweise nur McLaren mit Aggregaten. Möglicherweise werden die Japaner ab der Saison 2017 aber dazu verpflichtet sein, mindestens noch ein weiteres Team auszurüsten - sofern daran Interesse besteht.
Zweitens sollen die Kosten für die Motoren in den kommenden Jahren gesenkt werden. Ein Pluspunkt eines unabhängigen Alternativmotors wäre ein kostengünstigerer Preis für die Kunden gewesen, weshalb sich einige Teams dafür aussprachen. Drittens sollen die technischen Spezifikationen der Hybridantriebe vereinfacht werden und zu guter Letzt hat man sich wieder einmal auf die Fahne geschrieben, den Sound der Motoren zu verbessern.
In Absprache mit der FIA sollen die Hersteller nun bis zum 15. Januar 2016 Lösungsvorschläge im Hinblick auf die vier genannten Kernziele ausarbeiten. Diese sollen dann 2017 oder spätestens 2018 umgesetzt werden. Ein erstes Treffen zwischen Motorenherstellern und FIA wird es bereits am kommenden Wochenende im Rahmen des Saisonfinals in Abu Dhabi geben.
Ganz vom Tisch ist der Alternativmotor damit übrigens noch nicht. Zwar hat sich die Formel-1-Kommission zunächst einmal gegen diesen Plan entschieden, allerdings könnte man den Vorschlag doch noch einmal aus der Schublade holen, falls die Vorschläge der Motorenhersteller nicht zufriedenstellend sind. Laut der FIA gab es vier "glaubwürdige" Bewerbungen von unabhängigen Motorenherstellern.