• 18. November 2015 · 12:43 Uhr

Renault kündigt an: Lotus-Entscheidung rund um Abu Dhabi

Warum die Renault-Entscheidung bis 8. Dezember fallen muss, wieso es so lange dauert und wie sich Renault und Lotus hinter den Kulissen für die Saison 2016 rüsten

(Motorsport-Total.com) - Noch immer wartet die Formel 1 auf klare Signale von Renault: Die Franzosen lassen sich mit der Bekanntgabe, ob man 2016 Lotus übernimmt oder aus dem Grand-Prix-Sport aussteigt, viel Zeit. Eigentlich hätte bereits nach der Sommerpause Klarheit herrschen sollen, doch Renault-Konzernboss Carlos Ghosn stand bisher auf der Bremse.

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Nägel mit Köpfen: Renault muss entscheiden, ob man Lotus übernimmt Zoom Download

Mehr als eine Absichtserklärung, Lotus zu übernehmen, war dem französischen Hersteller nicht zu entlocken - und diese unterschrieb man nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' nur, um die Insolvenz des Rennstalls abzuwenden. Am 8. Dezember läuft die Frist ab: Wenn Renault bis dahin nicht ernst macht, ist die Mannschaft aus Enstone ein Fall für den Insolvenzverwalter.

Doch laut Renault-Geschäftsführer Cyril Abiteboul wird die Entscheidung rund um das Abu-Dhabi-Wochenende bekanntgegeben. "Wir werden eine Bekanntgabe machen - in Abu Dhabi, nach Abu Dhabi oder vielleicht sogar vor Abu Dhabi", kündigt der Franzose, der sich gemeinsam mit Alain Prost bei Ghosn für ein Comeback als Werksteam stark macht, gegenüber 'Motorsport.com'.

Renault und Lotus: Woran es derzeit noch hakt

Glaubt man ihm, dann ist noch immer nicht vollkommen klar, wie Ghosn entscheiden wird: "Wir haben uns aus dem einfachen Grund auf kein genaues Datum festgelegt, weil wir nicht genau wissen, wohin die Reise gehen wird."

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Renault-Geschäftsführer Abiteboul arbeitet seit Monaten für das Werks-Comeback Zoom Download

Woran es im Moment hakt? Laut Abiteboul stellen die finanziellen Altlasten von Lotus den Konzern vor eine Herausforderung: "Wir arbeiten erstens daran, eine Firma mit seinem Erbe zu kaufen - und das kostet Zeit. Bei diesem Prozess arbeiten wir mit Anwälten, Wirtschaftsprüfern und Finanzabteilungen zusammen. Zweitens ist Renault weiterhin dabei, die Formel 1 allgemein zu analysieren. Und irgendwann werden diese zwei Prozesse zusammengeführt werden, damit eine Entscheidung, eine Bestätigung und vielleicht ein Vertragsabschluss und eine Bekanntgabe folgen können."

Ghosn befinde sich in keiner einfachen Situation, da er auch die Zukunftsplanungen des Renault-Nissan-Konzerns "in den kommenden fünf bis zehn Jahren" bei der Entscheidung über die Formel-1-Zukunft in Betracht ziehen muss, meint Abiteboul.

Renault holt Spitzenmann von Mercedes

Währenddessen wird aber hinter den Kulissen bereits eifrig für das Comeback als Werksteam gearbeitet. In Enstone konzentriert man sich seit dem Singapur-Wochenende auf die Entwicklung des neuen Boliden. Technikchef Nick Chester ist laut dem stellvertretenden Teamchef Federico Gastaldi "sehr zuversichtlich. Er und seine Mannschaft sowie die Renault-Leute schauen, dass in Enstone alles zusammenläuft. Es sieht ehrlich gesagt sehr gut aus."

2016 wird laut Gastaldi, der von einer Renault-Übernahme überzeugt ist, "eine ganz andere Angelegenheit" als 2015: "Renault wird tolle Arbeit leisten." Die Franzosen haben sich auch im Antriebswerk in Viry Chatillon verstärkt: Mit dem Deutschen Axel Wendorff fungiert dort laut 'auto motor und sport' seit September ein Mann als Berater, der gemeinsam mit Andy Cowell einer der Architekten des Mercedes-Motorenwunders in Brixworth war. Er soll in Zukunft gemeinsam mit Remi Taffin das Werk in Viry auf Vordermann bringen und die Probleme beim Verbrennungsmotor und beim Turbolader lösen. Im Fahrerlager von Interlagos wurde er bereits in Renault-Dienstkleidung gesehen.

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