Silberpfeile gesucht: Mercedes im TV absichtlich ignoriert?
Mercedes war an diesem Wochenende auffallend wenig im Weltbild zu sehen: Verschwörungstheorien sehen eine Retourkutsche von Bernie Ecclestone
(Motorsport-Total.com) - Mercedes schreibt an diesem Wochenende die sportlichen Schlagzeilen. In Qualifying und Rennen waren die beiden Silberpfeile von Nico Rosberg und Lewis Hamilton wieder die eindeutig stärkste Kraft und dominierten die Konkurrenz, doch an den TV-Bildschirmen waren die beiden F1 W06 Hybrid für die Zuschauer kaum zu sehen.
Nico Rosberg hatte zumindest einige Überholmanöver, die von der Weltregie eingefangen wurden, doch von Weltmeister Lewis Hamilton war bis auf den Start sowie einen Boxenstopp überhaupt nichts zu sehen. Natürlich könnte man meinen, dass ein vor sich herfahrender Hamilton für die TV-Zuschauer langweilig sei, wenn an anderen Stellen im Feld Kämpfe passieren, doch schon im Qualifying war vielen aufgefallen, dass Mercedes kaum zu sehen war.
Im Rennen war Mercedes nur dann zu sehen, wenn man ein anderes Auto mit den Kameras eingefangen hatte und Mercedes "zufällig" im Hintergrund war - aber selbst dann lag der Fokus auf der Konkurrenz. TV-Sender Sky hat sich während des Rennens bei den Zuschauern schon mehrfach dafür entschuldigt und betont, dass man darauf keinen Einfluss habe.
An dieser Stelle kommen wieder einmal Verschwörungstheorien ins Spiel, die behaupten, dass Formel-1-Boss Bernie Ecclestone angewiesen hat, Mercedes im Weltbild absichtlich zu ignorieren. Angeblich soll es eine Retourkutsche dafür sein, dass die Deutschen Red Bull ihre Motoren für 2016 verwehren. Ecclestone hat demnach Angst, er könnte mit Red Bull und Toro Rosso gleich zwei Teams verlieren, weil diese nach der Trennung von Motorenpartner Renault ohne Antrieb dastehen und mit einem Ausstieg drohen.
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff betonte vor dem Rennen noch einmal bei 'RTL': "Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es für uns keinen Sinn macht." Als Quittung könnte Mercedes trotz der erfolgreichen Vorstellung von der FOM (Formula One Management) ignoriert worden sein, was den Hersteller und natürlich auch die zahlreichen Sponsoren, die für wahrscheinliche TV-Präsenz viel Geld bezahlen, nicht glücklich machen dürfte.
Ein absichtliches Übersehen seitens der Fernsehkameras wäre in der Formel 1 übrigens nichts Neues: Schon 2012 gab es in Bahrain eine solche Anweisung, als Force India mutmaßlich von der Weltregie ignoriert wurde. Weil Teammitglieder im Zuge der Unruhen in einen Zwischenfall verwickelt wurden, verzichtete der Rennstall freiwillig auf das zweite Training, was Ecclestone nicht gefiel. Offiziell gab es auch damals natürlich keine Anweisung...