"Kein Vertrag für 2016": Williams lässt Susie Wolff zappeln
Noch ist offen, ob Susie Wolff auch im nächsten Jahr Teil des Williams-Teams sein wird - Die Perspektive auf ein Renncockpit ist für die Britin nicht vorhanden
(Motorsport-Total.com) - Vor dem Grand Prix von Italien in Monza bestätigte Williams, dass man die Zusammenarbeit mit Valtteri Bottas und Felipe Massa auch in der kommenden Formel-1-Saison fortsetzen wird. Damit sind zwei der begehrtesten Cockpits für 2016 vergeben. Offen ist, welche Fahrer beim britischen Traditionsrennstall künftig in der zweiten Reihe stehen werden. Derzeit umfasst der erweiterte Fahrerkader Adrian Sutil, Susie Wolff und Nachwuchsmann Alex Lynn.
Als Bottas beim Saisonauftakt in Australien wegen Rückenproblemen nicht starten konnte, griff Williams nicht auf Wolff zurück und fuhr nur mit einem Auto. Um in Zukunft für ähnliche Situationen gerüstet zu sein, holte man den routinierten Adrian Sutil an Board. Williams setzte Wolff den Deutschen vor die Nase. Im Umkehrschluss bedeutete das, dass ein Formel-1-Start für Wolff in weite Ferne gerückt war. Sie durfte zwar in Barcelona und Silverstone am Freitag fahren, viel mehr war aber nicht möglich.
Daher stellt sich Wolff die Frage, ob und wie es in der Formel 1 für sie weitergehen soll. "Ich kann nicht ewig auf meine Chance warten", so die Frau von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff im Interview mit 'CNN'. "Es scheint im nächsten Jahr nicht viele Möglichkeiten für einen Startplatz zu geben. Ich werde mir im Winter meine Gedanken machen." Sie wolle nicht einem Ziel nachrennen, welches unerreichbar scheint. "Ich bin sehr ambitioniert, aber auch sehr realistisch."
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Mit ihr fing alles an: Maria Teresa de Filippis war 1958 in Monaco die erste Frau, die versuchte, sich für ein Formel-1-Rennen zu qualifizieren. Das gelang ihr aber erst später in jenem Jahr, als sie in Spa-Francorchamps Zehnte wurde. Als Teenager noch vom Reitsport begeistert, begann sie ihre Karriere als Rennfahrerin, nachdem ihre Brüder gewettet hatten, dass sie am Steuer eines Sportwagens keine Chance haben würde. De Filippis gewann aber gleich ihr erstes Autorennen in einem FIAT 500. Kleine Randnotiz: Bei ihrer Formel-1-Premiere in Monaco 1958 scheiterte auch ein gewisser Bernard Charles Ecclestone an der Qualifikation. Fotostrecke
Williams-Teamchefin Claire Williams hält sich bezüglich der Personalie Wolff bedeckt: "Wir haben darüber mit Susie noch nicht gesprochen. Zunächst haben wir die Verhandlungen mit Valtteri und Felipe abgeschlossen. Nun müssen wir uns über unseren erweiterten Fahrerkader unterhalten", so die Tochter von Firmengründer Frank Williams. "Alex Lynn, Adrian Sutil und Susie gehören dazu. Momentan habe ich mit ihnen noch nicht über die Zukunft gesprochen."
Trotzdem würde Claire Williams ihre Landsfrau gerne weiter behalten: "Wenn Susie im Team bleiben möchte, wäre das großartig. Bevor wir darüber nicht gesprochen haben, kann ich nicht mehr dazu sagen." Offen ist auch, wie es mit Nachwuchsfahrer Lynn weitergehen wird. Der 21-jährige absolviert derzeit seine erste GP2-Saison für DAMS. In Barcelona und auf dem Hungaroring konnte Lynn gewinnen. Williams bestätigt über die drei derzeitigen Fahrer in der zweiten Reihe nur: "Niemand von den drei ist für das nächste Jahr unter Vertrag."