Hondas verwegener Plan: Motorentest im Japan-Renner?
Der Einbau des kränkelnden V6-Turbo in ein Super-Formula-Auto soll einem Medienbericht zufolge Klarheit über die Probleme bei McLaren bringen
(Motorsport-Total.com) - Honda braucht für die Entwicklung seiner derzeit desolaten Formel-1-Antriebe Testmöglichkeiten auf der Strecke und könnte in der japanischen Heimat fündig geworden sein. Nach einem Bericht der italienischen 'Autosprint' soll der 1,6-Liter-Verbrennungsmotor mit Turbounterstützung aus dem Hybridstrang in einem Super-Formula-Auto (ehemals Formel Nippon) erkundet werden. Angeblich ersetzt Honda das standardmäßig verbaute Zwei-Liter-Aggregat, das ebenfalls über einen Turbo verfügt.
Dass die Serienausstattung des kleinen Formelfahrzeugs nur über vier statt der aus der Formel 1 bekannten sechs Zylinder verfügt, sei keine Hürde. Eher ist das Problem, dass sich die diversen Komponenten zur Energierückgewinnung - die MGU-H, die MGU-K und die Energiespeicher - keinem Test unterziehen lassen. Sollte im Zusammenspiel das Grundproblem für die McLaren-Krise schlummern, bliebe es unentdeckt. Genau dieses Phänomen hatte Renault 2014 zu schaffen gemacht.
Um kompetente Testfahrer müsste sich Honda hingegen keine Gedanken machen. Sollte der Test durch das Mugen- oder das Nakajima-Team realisiert werden, stünde mit dem Ex-Champion der Renault-World-Series (WSbR), Bertrand Baguette, ein erfahrener Pilot zur Verfügung. Der Belgier war in identischer Funktion bereits für das frühere Renault-Werksteam und für BMW-Sauber tätig.