Vettel "hat Recht": Mark Webber stellt Pirelli an den Pranger
Mark Webber glaubt, dass nur Glück einen schweren Unfall infolge eines Reifenschadens verhinderte und fordert von der FIA, "kein Auge zuzudrücken"
(Motorsport-Total.com) - Unverhoffte Rückendeckung für Sebastian Vettel in der Diskussion um die Sicherheit der Pirelli-Pneus: Ex-Stallrivale Mark Webber geht mit dem Einheitszulieferer der Formel 1 hart ins Gericht. Der Australier meint, dass es nicht zu einem Reifenplatzer kommen dürfe, selbst wenn der Gummi länger als von den Italienern empfohlen genutzt würde. "Seb hat zu 100 Prozent Recht", erklärt er 'auto motor und sport'. "Du wirst langsamer, okay, aber du musst dir als Fahrer sicher sein, dass der Reifen dann noch hält."
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Mark Webber vertritt eine eindeutige Meinung, wenn es um Pirellis Reifen geht Zoom Download
Webber vermutet tiefgreifende Ursachen für ein Problem, das im zwei Tage zuvor Nico Rosberg heimgesucht hatte. "Ich glaube nicht, dass die Schäden etwas mit der Gummimischung zu tun haben", kommentiert der frühere Red-Bull-Pilot die Erklärungsversuche Pirellis und führt seine Theorie darauf zurück, dass die Reifen für unterschiedlichste Kurse konstruiert werden. "Das würde bedeuten, dass man mit Monaco-Reifen in Spa nur fünf Runden fahren könnte. Ich habe eher die Konstruktion im Verdacht."
Dass seit dem Pirelli-Einstieg kein Reifenschaden ernsthafte Konsequenzen für einen betroffenen Piloten hatte, ist aus Webbers Sicht pures "Glück". Offenbar ärgert es ihn, dass gelungene Risko-Strategien bei Sportchef Paul Hembery und Co. als Beleg für die Qualität der eigenen Produkte herhalten müssen. "Stellt euch vor, wenn Seb die restlichen zwölf Kilometer noch geschafft hätte und Dritter geworden wäre. Dann hätte sich Pirelli hingestellt und gesagt: 'Schaut her, wie toll unsere Reifen sind.'"
Webber lobt die FIA für ihr Bemühen um mehr Sicherheit im Motorsport, wünscht sich bei aller Detailverliebtheit aber Konsequenz in der Gretchenfrage Pirelli. "Da kannst du bei einem so fundamentalen Teil wie den Reifen nicht die Augen zudrücken", findet der 39-Jährige, bekennt sich aber zu seinem risikoreichen Job. "Wir Fahrer können Fehler machen. Damit müssen wir leben. Aber wenn du nur noch Passagier bist aus einem Grund, den du nicht beeinflussen kannst, dann hört der Spaß auf."