Titelkampf 2015: Lewis Hamilton liegt perfekt auf Kurs
Lewis Hamilton will zwar nicht von der Titelverteidigung reden, aber die Statistiken sprechen klar für den Briten: Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg bleibt kämpferisch
(Motorsport-Total.com) - Ex-Formel-1-Weltmeister Jenson Button hat seit dem vergangenen Grand-Prix-Wochenende in Belgien keine rechnerische Chance mehr auf den Titelgewinn 2015. Auch McLaren-Teamkollege Fernando Alonso hat keine Chance mehr, sich in diesem Jahr eine weitere Krone aufzusetzen. Angesichts der Form des britischen Teams - und vor allem von Antriebspartner Honda - waren die Hoffnungen der beiden Stars aber ohnehin begrenzt. Es bleibt eine Randnotiz nach dem ersten Rennen im Anschluss an die Sommerpause.
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Auf diesem Bild wird sehr deutlich, wer bei Mercedes derzeit die Nase vorn hat Zoom Download
Nach dem Ausfall von Sebastian Vettel (Ferrari) und einem weiteren Doppelerfolg von Mercedes in Spa-Francorchamps wird sich der Titel vermutlich wieder im Duell zwischen Lewis Hamilton und Teamkollege Nico Rosberg entscheiden. "An den Titel denke ich noch nicht. Man muss von Rennen zu Rennen denken, sonst klappt es nicht", sagt Hamilton nach dem sechsten Saisonsieg. Der Brite hat mittlerweile einen Vorsprung von 28 Zählern auf den Deutschen. Er könnte sich eine Nullnummer leisten, ohne die Führung abzugeben.
"An so etwas denkt man schon gar nicht", meint der amtierende Champion. "Natürlich ist die Situation heute ganz anders als im Vorjahr. 2014 verließ ich Belgien in einer ganz anderen Lage. Es war damals schwierig: kein gutes Tempo, keine tollen Resultate." Im Vorjahr war die Situation genau gegenteilig. Rosberg hatte nach dem Belgien-Grand-Prix einen Vorsprung von 29 Zählern - trotz zweier Rennsiege weniger. Der Deutsche hatte konstanter gepunktet als sein Kontrahent.
Hamilton: "Jeder denkt, er sei der Beste"
Hamilton ließ in der Saison 2014 ab dem Rennen in Monza sechs Siege in sieben Grands Prix folgen und sicherte sich so den Weltmeistertitel. "Ich will Pole-Positions in Siege umsetzen. Das ist mir in Spa gelungen - und so soll es jetzt weitergehen", nennt der Brite seinen Fahrplan für den Rest des Jahres. Die Rechnung von Hamilton ist ganz einfach: Wer vorne steht und vorne bleibt, wird am Ende der Saison garantiert die WM-Wertung anführen. Allerdings will Rosberg dies verhindern.
"Wenn man sich die erste Hälfte des Jahres anschaut, habe ich es (die WM-Führung; Anm. d. Red.) nur knapp verpasst. Beim Ungarn-Rennen gab es Momente, in denen ich die Weltmeisterschaft auch angeführt habe - da fehlte nicht viel", sagt der gebürtige Wiesbadener, der bislang im Jahr 2015 nur halb so viele Siege einfahren konnte wie sein Teamkollege. Der Schlüssel zu erhöhten Chancen im Titelkampf soll eine Verbesserung der Performance im Qualifying sein.
"Wenn ich meine Stärke im Rennen ausspielen kann, dann kann ich gewinnen - auch wenn ich meistens von der zweiten Position starte", ist sich der Deutsche sicher. Er wähle zumeist ohnehin ein Set-up, das ihm am Renntag Vorteile verschaffe, im Qualifying aber ein kleiner Nachteil sei. Kurzum: Rosberg gibt nicht auf, er glaubt immer noch fest an seine Chance auf den Titel 2015. Selbst bei Siegen des Deutschen und zweiten Rängen von Hamilton würde es bis zum Sotschi-Grand-Prix dauern, bis Rosberg ausgeglichen hätte.
"Jeder Fahrer glaubt immer am meisten an sich selbst. Jeder hält sich für bärenstark und den Besten - ob das nun wahr ist, oder auch nicht", schmunzelt Hamilton über die kämpferischen Aussagen seines Gegners. "Nehmen wir mal Fernando Alonso. Ich bin gegen ihn gefahren. Wenn ich schneller war, dann hat er immer etwas am Auto vermutet - weil er ist ja schließlich der Beste. Nico wird sich auch nicht aufgeben. Er glaubt natürlich an sich und seine Stärken. Ich habe kein Problem damit."