• 13. August 2015 · 15:30 Uhr

Problemanalyse bei Mercedes: Deshalb hapert es bei den Starts

Wie eine teaminterne Untersuchung bei Mercedes ergeben hat, gibt es mehrere Gründe für die zuletzt wenig überzeugenden Starts der Silberpfeil-Piloten

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton und Nico Rosberg beanspruchten bei den beiden zurückliegenden Formel-1-Rennen in Silverstone und auf dem Hungaroring die erste Startreihe, wurden auf dem Weg in die erste Kurve aber buchstäblich stehengelassen. Beim Grand Prix von Großbritannien waren es die Williams-Piloten Felipe Massa und Valtteri, die am Mercedes-Duo vorbeigingen. Beim Grand Prix von Ungarn waren es die beiden Ferrari-Teamkollegen Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen, die Hamilton und Rosberg alt aussehen ließen.

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Beim Start zum Ungarn-Grand-Prix wurde Mercedes von Ferrari überrumpelt Zoom Download

Hamilton war schon beim vorangegangenen Rennen, dem Grand Prix von Österreich, schlecht von der Pole-Position weggekommen und fiel hinter Teamkollege Rosberg zurück, der daraufhin zum Sieg fuhr. Nach dem verpatzten Start auf dem Hungaroring sprach Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff von einer Situation, die "nicht akzeptabel" sei und kündigte eine genaue Analyse an. Diese hat inzwischen stattgefunden.

"Wir haben die Untersuchung vorgenommen und festgestellt, dass es nicht einen alleinigen Faktor gibt, den man als Grund für die nicht so gut über die Bühne gegangenen Starts ausmachen könnte. Vielmehr sind es verschiedene Gründe. Es waren auch unterschiedliche Umstände. Ein klares Muster gibt es jedenfalls nicht. Fest steht nur, dass die Starts nicht großartig waren", so Wolff.


Fotostrecke: GP Ungarn, Highlights 2015

"In Ungarn war zu beobachten, wie die komplette rechte Seite der Startaufstellung schlecht wegkam, während Vettel und Räikkönen von den Plätzen drei und fünf großartige Starts zeigten", erinnert Wolff an das letzte Rennen vor der Sommerpause und spricht von "besonderen Umständen".

Hinzu kam im Falle von Polesetter Hamilton der abgebrochene erste Startversuch (Felipe Massa stand nicht exakt in Position). "Das bedeutete, dass die Kupplung in Lewis' Auto überhitzte. Demzufolge war sein Start nicht gut. Ich könnte noch weitere Gründe nennen, weshalb unsere Starts nicht so verliefen wie wir das erwartet hatten. Fakt ist, dass wir die Probleme lösen müssen", sagt Wolff.

Toto Wolff begrüßt neue Startprozedur

Ab dem Grand Prix von Belgien am kommenden Wochenende greift die neue Startprozedur. Fortan haben es die Fahrer selbst in der Hand, wie gut sie von der Linie wegkommen. Die Unterstützung durch den Kommandostand ist ab sofort stark eingeschränkt. Hamilton sprach deshalb bereits von "unvorhersehbaren und möglicherweise sogar desaströsen Starts", die es zu erwarten gebe.

"Mir ist es deutlich lieber, wenn die Variabilität daher rührt, dass der Fahrer den Start nicht hundertprozentig hinbekommt."Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff
Wolff meint in seiner Vorausschau auf Spa: "Im gesamten Startprozedere gibt es mehr Variablen als es bisher der Fall war, keine Frage. Mir ist es aber deutlich lieber, wenn die Variabilität daher rührt, dass der Fahrer den Start nicht hundertprozentig hinbekommt als wenn eine nicht hundertprozentig korrekt kalibrierte Software der Grund ist. So gesehen ist es meiner Meinung nach der richtige Weg. Im Sinne der Unterhaltung und der Abwechslung gehen wir technologisch gesehen einen kleinen Schritt zurück. Ich bin aber vorsichtig optimistisch, dass es der Show zugute kommen wird."
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