Daniel Ricciardo: "Ich dachte, es wird alles gut"
Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo ging im Glauben, eine Titelchance zu haben, in die Saison 2015 - Inzwischen hat der Australier seine Einstellung geändert
(Motorsport-Total.com) - Nach drei Siegen und drei weiteren Podestplätzen ging Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo mit einer Außenseiterchance auf den WM-Titel in die letzten sieben Rennen der vergangenen Saison. Wenngleich er gegen das Mercedes-Duo Lewis Hamilton und Nico Rosberg letztlich nichts ausrichten konnte und sich mit Platz drei in der WM-Tabelle 2014 zufriedengeben musste, nahm der Australier die Saison 2015 im Glauben, eine Titelchance zu haben, in Angriff.
Doch Ricciardos Hoffnungen wurden vom kaum konkurrenzfähigen Renault-Antrieb zunichte gemacht. Hin und wieder ließ der Australier seiner Frustration freien Lauf. "Es war nicht einfach", gesteht Ricciardo und erinnert sich: "Ich ging mit einem guten Gefühl in die Saison. Ich war wirklich bereit, um den WM-Titel zu kämpfen. Darauf war ich vorbereitet. Selbst nach ein paar Rennen dachte ich immer noch 'Es wird alles gut. Wir werden zurückschlagen.'"
"Doch nachdem es bis Ungarn (wo er als Dritter erstmals in dieser Saison auf das Podium fuhr; Anm. d. Red.) nicht besser wurde, musste ich meine Einstellung ändern", fährt Ricciardo fort. "Das heißt nicht, dass ich meine Arbeitsweise im Auto ändern musste, sondern vielmehr die gesamte Herangehensweise. Wenn man weiß, dass man maximal ein Ergebnis im Bereich von Platz sechs erreichen wird, dann muss man sicherstellen, dass man motiviert und fokussiert bleibt."
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"Was das Rennfahren angeht, bin ich natürlich weiterhin voll motiviert", versichert der Red-Bull-Pilot, um gleichzeitig anzufügen, dass "viel einfacher ist, sich zu motivieren, wenn man um Siege kämpft". Dass er seinen Emotionen zuweilen freien Lauf gelassen hat, bereut Ricciardo nicht. So bezeichnete er das Red-Bull-Team etwa nach dem Qualifying zum Grand Prix von Kanada als "verloren", weil Upgrades auf sich warten ließen.
"Natürlich gab es bei mir in diesem Jahr den einen oder anderen Moment der Frustration", bekennt Ricciardo und erklärt: "Ich bin vielleicht manchmal ein bisschen zu emotional. Ich muss dann einfach sicherstellen, dass ich mich wieder fange und mich auf die Arbeit konzentriere. Das heißt nichts anderes, als dass ich sicherstellen muss, Platz sechs einzufahren, wenn ich weiß, dass das Auto nicht mehr als Platz sechs zulässt."