Ferrari: Wenn es selbst dem "Iceman" zu kühl wird
Ferrari hat die Probleme mit dem Aufwärmen der Reifen immer noch nicht im Griff - Sebastian Vettel: "Bei weiteren Wiederholungen keine Entschuldigungen mehr"
(Motorsport-Total.com) - Ferrari hat im Grand Prix von Monaco 2015 mit den Plätzen zwei (Sebastian Vettel) und sechs (Kimi Räikkönen) insgesamt 26 Zähler eingefahren und seine Position als bester Verfolger von Formel-1-Dominator Mercedes somit gefestigt. Allerdings wollen die Italiener noch mehr. Das umfangreiche Update, das dem SF15-T ab dem Grand Prix von Spanien eigentlich hätte Beine machen sollen, zeigt noch nicht die gewünschten Wirkungen.
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Hatte Sorgen wegen kalter Reifen vor dem Restart in Monaco: Sebastian Vettel Zoom Download
Die Ferrari-Piloten leiden vor allem unter einer Schwäche des Fahrzeuges: Aufwärmen der Pirelli-Pneus. Die oftmals zu kühlen Werte im Gummi sorgen für ein lästiges Untersteuern. Mit geringem Grip kann man im Qualifying nicht das gesamte Potenzial des Autos ausspielen, im Rennen gerät man vor allem dann in Gefahr, wenn nach einer Safety-Car-Phase der Neustart erfolgt. Immerhin konnte sich Vettel in Monaco in einer solchen Situation gut gegen Angriffe von Lewis Hamilton (Mercedes) wehren und so Platz zwei sichern.
"Es war im Rennen tatsächlich etwas besser. Aber damit ist das Problem nicht aus der Welt", meint Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene mit Blick auf das Reifentemperatur-Problem an den roten Fahrzeugen. "Wenn man meint, dass nun alles gut sei, denkt man falsch. Wir haben Barcelona noch im Hinterkopf und arbeiten intensiv an Lösungen." Wann der entscheidende Schritt in die richtige Richtung gelingt, ist unklar, denn man hat die Ursachen bislang noch nicht ausreichend erforschen können.
Temperaturen müssen schon samstags stimmen
Laut Vettel handelt es sich um eine große Baustelle am SF15-T, die man dringend bearbeiten muss. "Wenn ich die Antwort parat hätte, würde ich sofort losgehen und allen sagen, was zu tun ist. Wir müssen das aber erst noch richtig verstehen lernen", sagt der viermalige Formel-1-Weltmeister aus Heppenheim. "Es ist die Frage, ob wir das über Veränderungen am Setup in den Griff bekommen können, oder etwas grundlegend am Auto ändern müssen."
Fotostrecke: GP Monaco, Highlights 2015
Jetzt gehört er zu den Größen von Monaco: Nico Rosberg gewinnt den Klassiker 2015 zum dritten Mal hintereinander und schafft damit einen lupenreinen Hattrick. Das ist davor nur Graham Hill, Alain Prost und Ayrton Senna gelungen. Pechvogel Lewis Hamilton muss indes weiter auf seinen zweiten Monaco-Sieg nach 2008 warten. Fotostrecke
Im Rennen relativieren sich die Sorgen, die bei heißem Wetter kaum auftreten, etwas. "Aber die Rennen werden aber teilweise schon am Samstag vorentschieden", meint der Deutsche. Klartext: Eine Lösung muss her, damit es im Qualifying bald besser läuft. Der Abstand zu Mercedes war zuletzt enorm. In den Zeitenjagden von Barcelona und Monaco fehlten dem Ferrari-Neuzugang jeweils über sieben Zehntelsekunden auf die Topzeiten der Silberpfeile.
"Dass wir bei kühlen Temperaturen etwas Probleme haben, kann ein- oder zweimal passieren, aber dann muss man sicher sein, es in den Griff zu bekommen. Wenn sich so etwas wiederholt, dann gibt es keine Entschuldigungen mehr", erhöht Vettel den Druck auf die Ferrari-Techniker. "Dann ist es ein Fehler, der schlecht für uns ist. Dann müssen wir hart daran arbeiten, um Lösungen zu finden." Kimi Räikkönen hatte geklagt, dass er selbst die Supersofts in Monaco nicht auf Temperatur bekommen konnte.