Max Verstappen: Lieber bei Toro Rosso als bei Red Bull?
Max Verstappen glaubt, dass er bei Toro Rosso einen deutlich dankbareren Job hat, als er ihn bei Red Bull hätte: "Wenn wir mal Fehler machen, dann vergeben sie uns"
(Motorsport-Total.com) - Toro Rosso ist für viele Piloten nur eine Durchgangsstation. Wer sich dort behaupten kann, der hat gute Chancen, ins große Red-Bull-Team aufzusteigen. Doch warum dieser Umweg? Rookie Max Verstappen erklärt, warum er das Gefühl hat, im Juniorteam momentan besser aufgehoben zu sein als bei den großen Bullen. "Ich denke, dass es wichtig ist, zunächst eine Menge Erfahrung zu haben. Das wird hilfreich dabei sein, in einem Top-Team erfolgreich zu sein", so der Niederländer.
Auf die Frage, ob Toro Rosso für Rookies ein besseres Team sei als Red Bull, antwortet der 17-Jährige: "Ich weiß es nicht, aber es ist gut, hier zu sein. Ich denke, für mich ist es gut, erst einmal hier zu beginnen und etwas Erfahrung zu sammeln. Ich will mich einfach laufend verbessern. Ich habe bereits eine Menge gelernt und bis jetzt bin ich glücklich darüber, wie alles läuft."
Ein großer Vorteil ist vor allem, dass die Toro-Rosso-Piloten nicht so sehr im Rampenlicht stehen wie ihre Kollegen bei Red Bull. Verstappen erklärt: "Wir sind Rookies. Wenn wir mal Fehler machen, dann vergeben sie uns. Dort (bei Red Bull; Anm. d. Red.) musst du die Erfahrung haben und darfst im Prinzip keine Fehler machen, denn normalerweise kämpfst du um die Meisterschaft. Ich denke, dass es gut ist, hier anzufangen."
So entpuppte sich der Aufstieg zu Red Bull für Ex-Toro-Rosso-Pilot Daniil Kwjat bisher eher als Abstieg. In der WM liegt der Russe hinter Verstappen und seinem Teamkollegen Carlos Sainz und zuletzt gab es auch noch Kritik von Motorsportberater Helmut Marko. "Er hat momentan eine hart Zeit. Es ist nicht einfach, nach einem Jahr bei Toro Rosso zu Red Bull geschickt zu werden, wo du dann Daniel als Teamkollegen hast", erklärt Verstappen.
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"Natürlich wird er besser werden, aber es liegt an ihm, das auch zu zeigen. Ich bin mit meiner Situation glücklich. Ich möchte mich hier einfach verbessern und dann werden wir sehen, was danach passiert", zeigt sich der Niederländer geduldig. Dass ein Wechsel von Toro Rosso zu Red Bull allerdings auch reibungslos über die Bühne gehen kann, bewies 2014 Daniel Ricciardo.
Auch der Australier schaffte nach nur einem Jahr bei Toro Rosso den Wechsel zu Red Bull und konnte auf Anhieb WM-Dritter hinter dem überlegenen Mercedes-Duo werden und damit Sebastian Vettel bezwingen. Der Heppenheimer selbst konnte in seiner ersten Red-Bull-Saison 2009 einst sogar WM-Zweiter werden und vier Rennen gewinnen - eins mehr als Ricciardo im vergangenen Jahr.