Arrivabene über Hamilton: "Jeder Champion will zu Ferrari"
Der Teamchef der Scuderia macht klar, dass Kimi Räikkönen in Maranello erste Wahl ist, solange er Leistung bringt: "Brauchen nicht noch einen Weltmeister"
(Motorsport-Total.com) - Obwohl es keine handfesten Anhaltspunkte für ihre Existenz gibt, ist die Liaison Lewis Hamiltons mit Ferrari derzeit eines der heißesten Themen im Formel-1-Paddock - auch, weil eine Unterschrift unter einer Vertragsverlängerung bei Mercedes weiter auf sich warten lässt. Die Protagonisten der Story, die vielleicht keine ist, üben sich in unverbindlichen Aussagen: "Lewis ist Weltmeister. Jeder Champion träumt davon, einmal bei Ferrari zu fahren und würde sich zurechtfinden", sagt Maurizio Arrivabene bei 'Sky'.
Ein Dementi des Ferrari-Teamchefs klingt anders. Das Bekunden von Interesse aber ebenfalls, schließlich fügt Arrviabene an, dass die Planungen der Scuderia das Wahrnehmen der Option auf ein weiteres Jahr mit Kimi Räikkönen vorsehen. "Es kommt auch darauf an, ob die Tür überhaupt offensteht", sagt der Italiener über die Hamilton-Gerüchte. "Wir sind nicht darauf aus, sie für Kimi zuzuschlagen. Ich habe mit ihm gesprochen: Ich will von ihm Leistung sehen und momentan bringt er seine Leistungen."
Auch der Finne scheint motiviert, noch ein Jahr dranzuhängen, das Cockpit Sebastian Vettels steht ohnehin nicht zur Debatte. "Im Moment haben wir zwei Weltmeister, da brauchen wir nicht noch einen", so Arrivabene. Bleibt für Hamilton nur die Option Mercedes? Angeblich hat Ferrari-Präsident Sergio Marchionne Daimler-Vorstand Dieter Zetsche zugesichert, nicht mit dem Briten zu verhandeln. Gut möglich, dass ihm die Gerüchte bei der Durchsetzung seiner Gehaltsvorstellungen gelegen kommen.
Auch die Silberpfeile halten sich bedeckt: "Zu 100 Prozent sicher bin ich bei gar nichts", meint Sportchef Toto Wolff. "Solange keine Unterschrift drunter ist, ist es nicht eingetütet. Wenn es keine Gerüchte gäbe, wäre das Ganze nicht so spannend." Jacques Villeneuve erinnert daran, dass der neuerdings mit einer Stylistin reisende Hamilton nicht nur sportliche Ziele verfolgt: "Lewis will der größte Star auf diesem Planeten sein. Aus dieser Warte wäre ein Wechsel zu Ferrari sinnvoll", weiß der Ex-Weltmeister.
Eddie Jordan wusste vor zwei Jahren als einer der ersten Experten im Fahrerlager darüber Bescheid, dass es Hamilton von McLaren zu Mercedes ziehen würde. Dass er bald einen roten Overall trägt, kann sich der frühere Teamchef und heutige TV-Experte nicht vorstellen: "Werde ich jemals ein Team erleben, in dem Hamilton und Vettel zusammen fahren? Ich denke nicht", winkt der Ire ab, warnt aber Mercedes vor übertriebenem Feilschen um das Gehalt: "Es wäre dumm, Spielchen zu spielen. Sie sollten Lewis' Unterschrift sobald wie möglich unter Dach und Fach bringen."