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Jackie Stewart freut Vettel-Sieg: "Es wurde langweilig"
Sebastian Vettels überraschender Sieg in Malaysia freut auch Jackie Stewart, der davon überzeugt ist, dass damit die Spannung in die Formel 1 zurückgekehrt ist
(Motorsport-Total.com) - Saisonübergreifend konnte Mercedes bis zum Großen Preis von Malaysia acht Rennen in Serie für sich entscheiden. Der Sieg von Sebastian Vettel in Sepang hat nun gezeigt, dass die Silberpfeile doch noch schlagbar sind - auch ganz ohne technische Probleme. Der dreimalige Formel-1-Weltmeister Jackie Stewart freut sich dementsprechend darüber, dass damit nun offenbar die Spannung in die Königsklasse zurückgekehrt ist.
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Jackie Stewart wünscht sich in der Formel 1 endlich wieder mehr Spannung Zoom Download
"Es wurde langweilig nach acht Siegen und acht Pole-Positions - das ist zu viel", erklärt Stewart gegenüber 'talkSPORT' und zieht einen Vergleich zur Dominanz von Michael Schumacher, der zwischen 2000 und 2004 im überlegenen Ferrari fünfmal in Folge die WM gewann: "Es besteht kein Zweifel daran, dass das im vergangenen und in diesem Jahr auch so war - bis zum Rennen in Malaysia."
"Das Mercedes-Team hat bessere Ressourcen und ein wunderbares Team von Ingenieuren. Und natürlich fahren Lewis und Nico auch sehr gut. Aber das Auto war so überlegen, dass sie sich nicht einmal sonderlich anstrengen mussten. Ich denke, dass alle auf der Welt dankbar sind, nicht nur die Ferrari-Enthusiasten", so Stewarts Einschätzung zu Vettels überraschendem Erfolg.
"So gewinnt man Weltmeisterschaften"
"Ich denke, die Strategie von Mercedes war nicht so gut wie die von Ferrari. Aber davon abgesehen ist Vettel ein wunderbares, unspektakuläres und sehr solides Rennen gefahren", lobt der Schotte und ergänzt: "Mit solchen Leistungen gewinnt man Weltmeisterschaften. In den vier Jahren bei Red Bull waren sie mit Abstand das beste Team. Ich denke, dass er im vergangenen Jahr unglaublich viel Motivation verloren hat. Er war einfach nicht schnell genug."
Fotostrecke: GP Malaysia, Highlights 2015
Er ist und bleibt der Mann der Stunde: Obwohl er auf seiner schnellsten Q3-Runde bei strömendem Regen ausgerechnet von Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg aufgehalten wird, sichert sich Lewis Hamilton die Pole-Position für den Grand Prix von Malaysia. Rosbergs "Strafe": Sebastian Vettel stellt seinen Ferrari auf Platz zwei. Zum ersten Mal seit Ungarn 2014 also nicht beide Silberpfeile in der ersten Reihe! Fotostrecke
"Es ist nicht immer einfach, der amtierende Weltmeister zu sein. Du musst eine Menge Dinge machen, bekommst viel Lob und bist etwas verwöhnt. Da ist es nicht einfach, so konzentriert zu bleiben, wie man sein muss, wenn man Rennen gewinnen möchte", so Stewart, der aus eigener Erfahrung spricht. Seine Weltmeisterschaften holte der heute 75-Jährige in den Jahren 1969, 1971 und 1973. Erfolgreich verteidigen konnte er den Titel also nie.
Coulthard: "Ferrari-Pace war echt"
Aber kann Ferrari Mercedes 2015 auch dauerhaft herausfordern? Ex-Formel-1-Pilot David Coulthard erklärt in 'The Dominion Post': "Vor dem Großen Preis von Australien hat Ferraris Teamchef Maurizio Arrivabene das Ziel ausgegeben, zwei Rennen zu gewinnen. Das erschien damals ziemlich mutig. Aber sie haben fair und ehrlich gewonnen."
"Es sieht so aus, dass die höheren Temperaturen Ferrari geholfen haben. Vielleicht hatte Mercedes Probleme mit der Kühlung, was die dramatische Veränderung (der Kräfteverhältnisse; Anm. d. Red.) im Vergleich zu Melbourne erklären würde", so Coulthard, der außerdem ebenfalls die Strategie dafür verantwortlich macht, dass Mercedes am Sonntag nicht die Nase vorne hatte.
Fotostrecke: F1 Backstage: Sepang
Lewis Hamilton ist ein Riesenfan der Jackson Five - und jetzt kennt er zwei davon persönlich: Jackie und Tito Jackson treffen sich in den Petronas-Twin-Towers in Kuala Lumpur mit dem Formel-1-Champion. Teamkollege Nico Rosberg joggt derweil die 2.170 Stufen nach oben, um sich in Schuss zu halten. Fotostrecke
"Wenn Mercedes das Rennen morgen noch einmal fahren würde, dann würden sie die Dinge vermutlich anders angehen und Ferrari vielleicht schlagen", mutmaßt "DC" und fügt hinzu: "Aber die Pace der roten Autos war echt. Malaysia ist ein sehr technischer und anspruchsvoller Kurs und in vielerlei Hinsicht ähnlich zum nächsten Rennen in Schanghai. Ich wüsste also nicht, warum es dort nicht wieder ein enges Rennen geben sollte."