• 03. Januar 2015 · 21:19 Uhr

Helme in der Formel 1: Es war einmal eine Lederkappe

Von Bruce McLaren bis Jenson Button: Die Helme der Formel-1-Piloten wurden in fünf Jahrzehnten nicht nur sicherer, sondern auch ein Leistungsmerkmal

(Motorsport-Total.com) - Die ersten Weltmeister der Grand-Prix-Geschichte waren in kurzärmligen Polohemden unterwegs, trugen Lederschuhe und Handschuhe, die von Schnürsenkeln zusammengehalten wurden. Der erste Sturzhelm - wenn er diese Bezeichnung überhaupt verdient - war eine simple Lederkappe, die durch eine Zugband-Brille zum Schutz der Augen vor dem Fahrtwind und Schmutz ergänzt wurde.

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Nicht nur Lotus-Pilot Romain Grosjean hat jede Menge Higtech um den Schädel Zoom Download

Doch wie in vielen Belangen bezüglich Sicherheit auf Rennstrecke hat sich auch bei den Helmen eine leise Revolution ereignet: Mittlerweile ist der Kopfschutz das Aushängeschild eines Piloten und technisch mindestens so fortgeschritten wie das Auto, in dem sein Träger sitzt. Er fungiert er nicht nur als Schutz, sondern auch als Kommunikationsmittel und Aerodynamikkomponente.

Ein Rückblick auf die Entwicklung der Helme anhand der Modelle der McLaren-Piloten aus fünf Jahrzehnten zeigt, was sich in der Formel 1 getan hat.

Bruce McLaren (1970)

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Bruce McLaren (1968) Zoom Download

Anfang der Sechzigerjahre trugen zunehmend mehr Piloten offene Helme, dazu eine Brille mit Zugband und ein Halstuch gegen den Fahrtwind. Gehalten wurde der Kopfschutz von einem simplen Riemchen. Um sich vor der Sonne zu schützen, klebten viele Fahrer die Konstruktion mit Klebeband ab. Bruce McLaren brachte das nicht genügend Sicherheit: Der Neuseeländer kam in einem M8D-CanAm-Auto im Jahre 1970 in Goodwood ums Leben, als er mit genau so einer Konstruktion unterwegs gewesen ist.

James Hunt (1976)

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James Hunt (1976) Zoom Download

Jackie Stewart trieb die Sicherheitsrevolution in der Formel 1 zwischen 1960 und 1970 voran. Die Initiative brachte Verbesserungen bei der Streckenbegrenzung, medizinischen Einrichtungen, Tanks sowie Sicherheitsgurten - und die Einführung der Vollvisierhelme. Das Modell von James Hunt hatte Merkmale, die für diese Zeit typisch waren: ein Klettband als Riemen, ein feuerfester Nackenprotektor und ein Rohr, um dem Piloten im Cockpit Sauerstoff zuzuführen - im Falle eines Feuers.

Alain Prost (1988)

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Alain Prost (1989) Zoom Download

Das Grundmodell erinnert mit seinen Umrissen an einen modernen Helm und markiert den Beginn einer Zeit, in der der Kopfschutz zur Wissenschaft wurde. In den Achtzigerjahren hatte sich allen voran beim Innenleben viel getan, die Konstruktion wurde deutlich stabiler. Trotzdem war der Helm Alain Prosts von 1988 noch immer relativ simpel. Etwa, weil er nur minimale Luftzufuhr erlaubte und mit einem Funk ausgestattet war, der nach heutigen Maßstäben geradezu lächerlich wirkt.

Ayrton Senna (1993)

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Ist der Helm Ayrton Sennas der charakteristischste der Formel-1-Geschichte? Das gelbe Design war Warnung an die Konkurrenten, weil es schon aus der Ferne zu erkennen war, selbst bei Sennas geliebten Regenbedingungen. In der Saison 1993 war ein Funksystem, das Kommunikation von der Box ins Cockpit erlaubte, eine Pflichtübung. Zu diesem Zweck besaß der Helm eine interne Verkabelung und ein kleines Mikrofon, das nicht unter dem Visier, sondern am Kinnbügel verbaut war.

Mika Häkkinen (2001)

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Mika Häkkinen (2001) Zoom Download

Markantes Merkmal des Helmes von Mika Häkkinen war nicht ein Sicherheitsfeature, sondern der Beginn der aerodynamischen Nutzung von Helmen. Zahlreiche Kanten und kleine Abweiser an der gesamten Konstruktion formten einen markanten Überhang unter dem Kinn und einen kleinen "Flügel" im hinteren Bereich. Das Design ermöglichte es, den Luftstrom seitlich um das Cockpit und um die Airbox über dem Fahrer zu leiten. Auch die Belüftung wurde - wie an den Schlitzen zu erkennen ist - fortgeschrittener und effektiver.

Jenson Button (2014)

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In der jüngeren Vergangenheit machte die Helmentwicklung in zwei Punkten große Fortschritte: Erstens wurde im Jahr 2003 das System "Head And Neck Safety" (HANS) eingeführt, das die Bewegungsfreiheit im oberen Bereich der Wirbelsäule bei einem Unfall einschränkt. Zweitens zogen die Hersteller ihre Lehren aus Felipe Massas Unfall 2009 in Budapest und verbauten Kevlar um das Visier herum, um an dieser sensiblen Stelle mehr Schutz zu bieten.

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