Zurück zur V8-Formel? Lauda droht mit Ausstieg
Christian Horners provokanter Vorschlag ist für den Mercedes-Aufsichtsratsboss unannehmbar - Rolle rückwärts wegen Honda ohnehin wenig realistisch
(Motorsport-Total.com) - Die Debatte um eine Aufweichung der Antriebshomologation hat mit der neuerlichen Verschärfung der Finanzkrise der kleinen Teams zusätzlich Würze erhalten. Es war jedoch Red-Bull-Teamchef Christian Horner, der nach erfolgloser Güteverhandlung mit Mercedes in Brasilien mit einem provokanten Vorschlag vorpreschte und die Grundfeste der "neuen" Formel 1 erschütterte: Er will über eine Rückkehr zu V8-Motoren nachdenken. Die Silberpfeile wollen den Schritt logischerweise nicht tolerieren.
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Niki Lauda und Dieter Zetsche begründen ihr Engagement auf der Hybrid-Formel Zoom Download
Niki Lauda unterstreicht im Gespräch mit 'auto motor und sport': "Wenn der V8 zurückkommt, steigt Mercedes aus." Sorge um das frisch gebackene Weltmeisterteam ist unangebracht, schließlich bezeichnet selbst Horner die Sache als wenig realistisch. Während Ferrari durchaus Interesse haben dürfte, setzt Neueinsteiger Honda voll auf die 1,6-Liter-Turbomotoren mit reichlich Hybridpower. Die Japaner nennen das neue Reglement den Hauptgrund für ihren Einstieg und hätten auch gar keine Alternative.
Hinzu kommt, dass die alten Triebwerke eher für eine Flucht als für einen Ansturm der Hersteller gesorgt haben. In der V8-Ära machten Honda selbst, Toyota und BMW die Schotten ihrer Werksprogramme dicht. Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko ärgert sich dennoch darüber, dass Mercedesnur zusätzliche Fortschritte im Bereich von fünf Entwicklungspunkten erlauben will: "Uns haben sie fünf Jahre lang mit Aerodynamik-Restriktionen eingebremst. Da hat auch keiner etwas gesagt", schimpft der Grazer bei 'auto motor und sport'.