• 03. Oktober 2014 · 11:44 Uhr

Honda und McLaren: Fahrten mit Testträger geplant

Honda und McLaren wollen den neuen Antrieb schon Ende des Jahres testen - Neale macht Technikern Dampf: "Abstand zu Mercedes treibt mir Tränen in die Augen"

(Motorsport-Total.com) - Beim aktuellen Formel-1-Rennwochenende in Suzuka hat Honda das Hausrecht. Dem japanischen Hersteller gehört die traditionsreiche Anlage, im kommenden Jahr wird man dort zu einem vielbeachteten Heimspiel antreten. Bis zum großen Comeback der Ehe McLaren-Honda gibt es jedoch auf beiden Seiten der Partnerschaft noch einige Arbeit zu erledigen. In Woking wird umstrukturiert, bei Honda entwickelt und gemeinsam ein Starpilot gesucht.

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Honda-Motorsportchef Yasuhisa Arai will schon 2015 ganz vorne mitmischen Zoom Download

"Wir haben eine Art Experimentalfahrzeug gebaut, um die Integration von Motor und Getriebe darstellen zu können. Gleichzeitig haben wir das diesjährige Auto aerodynamisch weiterentwickelt", erklärt McLaren-Geschäftsführer Jonathan Neale die Betriebsamkeit in Woking. "Honda und McLaren arbeiten gemeinsam an einem Testfahrzeug, um darin die Systeme der 'Power Unit' checken zu können", so Honda-Motorsportchef Yasuhisa Arai. "Wir haben einen genauen Fahrplan noch nicht verabschiedet, aber falls es irgendwie möglich ist, möchten wir ab Ende dieser Saison gern ein wenig testen. Das ist meine Hoffnung."

Die Konkurrenz von Mercedes, Renault und Ferrari konnte in diesem Jahr bereits viele Erfahrungen mit den neuen Hybridantrieben sammeln. Honda startet mit einem Erfahrungsnachteil in den Wettbewerb, möchte diesen jedoch durch zusätzliche Probefahrten und intensive Analysen minimieren. "Unsere Entwicklung liegt fast genau im Plan. Ich hoffe, dass wir ab März 2015 ein starkes Paket auf die Strecke bringen werden. Unser ultimatives Ziel ist es natürlich, konkurrenzfähig zu sein und gegen starke Gegner um die Meisterschaft kämpfen zu können", so die unmissverständliche Ansage von Arai.

"Ich würde es mal so ausdrücken: Unser Ziel ist es, in der kommenden Saison mit der gleichen Leistung fahren zu können wie die Mitbewerber. Am liebsten würden wir die Werte der Konkurrenz natürlich übertreffen", meint der Japaner. Derzeit fährt McLaren vermutlich mit der gleichen Leistung wie das Mercedes-Werksteam. Gegen die Silberpfeile aus Stuttgart sieht man jedoch kein Land. Es ist also auch viel Arbeit auf mechanischer und aerodynamischer Seite zu erledigen.

"Der große Abstand zu Mercedes treibt mir manchmal die Tränen in die Augen", gibt Neale offen zu. "Wir haben also noch viel Arbeit vor uns, aber wir sind definitiv auf dem richtigen Weg. Wir sind nicht glücklich mit unserer jetzigen Situation, aber die Richtung, die wir nun bezüglich der Aufstellung des Teams eingeschlagen haben, gibt uns große Zuversicht." McLaren heuert neue Techniker an, nimmt erfahrene Mitarbeiter in die Verantwortung und versucht, Superstar Fernando Alonso zur Rückkehr zu bewegen.

2015 wird McLaren exklusiver Partner von Honda sein. Diese Konstellation hat womöglich Vorteile in der gemeinsamen Entwicklung eines konkurrenzfähigen Paketes, aber den Nachteil, dass einzig die Daten eines Teams genutzt werden können. "Ich denke, dass es ausreichend Daten geben wird", sagt Arai, der sich ab 2016 weitere Kunden vorstellen kann. "Es gibt da noch keine Verhandlungen. Wir haben reichlich Visitenkarten drucken lassen, aber die wollte bislang noch keiner haben."

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