• 04. September 2014 · 16:59 Uhr

Surer: Von Hassduell Senna/Prost noch weit entfernt

Marc Surer sieht das Teamduell zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton noch nicht so schlimm und glaubt, dass die beiden so weitermachen werden wie bisher

(Motorsport-Total.com) - Der eigene Teamkollege gilt in der Formel 1 stets als erster Rivale. Kämpft man dann noch teamintern um den WM-Titel, kann aus Kollegialität schnell Feindschaft werden. In Spa-Francorchamps war das Fass nach der teaminternen Kollision zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton zum Überlaufen gebracht worden. Hamilton war sauer und unterstellte Rosberg, dass er ihn absichtlich getroffen habe.

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Zwei Rivalen auf dem Weg zum Titel: Lewis Hamilton und Nico Rosberg Zoom Download

Auch auf der heutigen Pressekonferenz vor dem Großen Preis von Italien waren die Gemüter noch nicht ganz erloschen, man kann davon ausgehen, dass die Atmosphäre im Team derzeit nicht die allerbeste ist, doch dass es noch schlimmer kommen kann, hat die Vergangenheit gezeigt. Das Duell Alain Prost gegen Ayrton Senna gilt als die Mutter aller teaminterner Feindschaften, doch so weit sei man bei Mercedes noch lange nicht, glaubt Ex-Pilot und TV-Experte Marc Surer.

"In Spa ist es dumm gelaufen, aber sie gehen noch nicht aufeinander los. Der Streit hat noch nicht die Dimensionen, die er zwischen Alain Prost und Ayrton Senna hatte. Bis jetzt sehe ich die Auseinandersetzung der beiden eher harmlos", urteilt der Schweizer gegenüber 'Sky'. Dennoch müsse man bei Mercedes darauf bedacht sein, die Situation nicht noch weiter eskalieren zu lassen, sonst könnte es am Ende mit Daniel Ricciardo einen lachenden Dritten geben - wie einst 2007, als Kimi Räikkönen vom McLaren-Duell zwischen Hamilton und Fernando Alonso profitierte.

"Wenn Hamilton und Rosberg sich nicht einig sind, könnte Daniel Ricciardo als derzeitiger WM-Dritter auf ähnliche Weise profitieren", sagt Surer, rechnet aber am Ende doch mit einem Sieg der Silbernen - "weil der Mercedes auf jeder Strecke das schnellste Auto ist". Ricciardo hingegen habe seine Siege nie aus eigener Kraft geholt sondern immer nur die Gelegenheit genutzt, wenn Mercedes Probleme hatte. Abschreiben dürfe man ihn dennoch nicht: "Mercedes muss ihn im Auge behalten", so Surer.


Fotostrecke: Der Feind in der eigenen Box

Es bleibt abzuwarten, wie es bei den Silberpfeilen nach den Vorkommnissen von Spa weitergeht. Zwar habe man den Fahrern den Kopf gewaschen, doch eine Teamorder wurde für den weiteren Saisonverlauf noch nicht ausgesprochen. Rosberg und Hamilton dürfen weiter frei fahren, und auch Surer glaubt, dass sich trotz der Ansprache nichts verändert habe: "Die werden nicht anders fahren. Jeder wird weiterhin auf seinen Vorteil bedacht sein. Das liegt in der Natur der Sache - und so verhalten sich die beiden."

Und so könnte sich das Duell mit fortwährender Saison doch immer weiter aufschaukeln, sodass schon bald eine weitere Kollision droht. "Wenn eine klare Hierarchie fehlt, wer Nummer 1 und Nummer 2 ist, dann muss man damit rechnen", sagt Surer, sieht allerdings auch Gründe, warum im Zweifel immer einer zurückstecken wird: "Rosberg kann es sich dank seines großen Vorsprungs nun erlauben, auch mal nur Zweiter zu werden. Für Hamilton gilt hingegen: Bloß nicht mehr ausfallen! Er muss Punkte sammeln und hoffen, dass Rosberg es mal nicht ins Ziel schafft."

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