Wurz fiebert mit Lotterer: "Hat es absolut verdient"
Alexander Wurz blickt gespannt auf das bevorstehende Formel-1-Debüt von Andre Lotterer und glaubt, dass der Langstrecken-Pilot diese Chance verdient hat
(Motorsport-Total.com) - Mit Andre Lotterer kommt an diesem Wochenende ein echter Langstrecken-Star in Spa zum Einsatz. Der Deutsche ist Langstrecken-Weltmeister und dreifacher Le-Mans-Sieger und wird die Sportwagengilde in Belgien würdig vertreten - hofft zumindest sein WEC-Kollege Alexander Wurz. Der Österreicher, der die Formel 1 aus langjähriger Erfahrung kennt, freut sich, dass Lotterer die Chance bei Caterham erhält, mit 32 Jahren sein Debüt zu geben.
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Alex Wurz und Andre Lotterer kennen sich nicht nur aus dem WEC-Paddock Zoom Download
"Er ist ein toller Fahrer, der es aufgrund seines Talents absolut verdient, in der Formel 1 zu fahren", lobt Wurz bei 'Sky'. Denn der Toyota-Pilot kennt die Vorzüge seines Audi-Kollegen: "Bei den Sportwagen ist er mit Sicherheit einer der Besten, er weiß ganz genau, wie man Rennen fährt. Er macht wenige Eigenfehler, ist immer sehr aggressiv, und genau deswegen ist er einer meiner Hauptgegner und wir bekriegen uns oft", sagt er.
"Aber wir machen das mit Anstand, so wie wir Sportwagen-Fahrer einfach sind: auf der Strecke Ellenbogen raus, und nachher hängen wir gemeinsam herum. Ich finde es gut, dass Andre die Chance bekommen hat." Privat verstehen sich Lotterer und Wurz bestens, und nicht nur deswegen wünscht Wurz ihm ein gelungenes Debüt: "Ich hoffe, er macht einen guten Job, damit er die Sportwagenfahrer hier richtig repräsentiert."
Fotostrecke: Karrierestationen von Andre Lotterer
Andre Lotterer war einem Formel-1-Renncockpit schon einmal sehr nahe. 2000 und 2001 durfte er mehrere Probefahrten im Grand-Prix-Boliden des damaligen Jaguar-Teams absolvieren. 2002 war er offizieller Testpilot der Mannschaft, aber die Hoffnungen auf einen Aufstieg zur Saison 2003 erfüllten sich nicht. Der Deutsche setzte sich anderswo in Szene. Fotostrecke
Im ersten Training ist dies dem Rookie zumindest schon einmal gelungen. Auf Anhieb konnte er vor Teamkollege Marcus Ericsson landen: "Er war ein paar Hundertstel schneller, das ist schonmal gut", nickt Wurz anerkennend. Doch während er sich auf der einen Seite für Lotterer freut, tut es ihm auf der andere Seite für Kamui Kobayashi leid, der sein Cockpit räumen musst. "Ich muss ehrlich sagen, ich bin auch ein Fan von Kobayashi. Ein richtiger Racer ersetzt hier einen richtigen Racer", so Wurz. "Das ist eigentlich die negative Nachricht an der ganzen Sache, weil Kobayashi ist auch super."