Aufholjäger Hamilton: "Würde es nicht anders haben wollen"
Obwohl er zuletzt im Qualifying immer wieder Pech hatte, sagt Lewis Hamilton, dass er die Punkte gar nicht anders hätte einfahren wollen - Kampf macht ihn stärker
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton hatte es in den vergangenen Rennen schwerer als eigentlich nötig. Zuletzt startete der Brite aufgrund eigener Fehler und technischer Defekte viermal in Folge nicht aus der ersten Reihe und hatte am Sonntag jeweils eine große Aufholjagd vor sich. Allerdings schaffte Hamilton sowohl in Spielberg wie auch in Silverstone, Hockenheim und Budapest noch den Sprung auf das Podest.
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In den vergangenen Wochen konnte Lewis Hamilton immer am Sonntag glänzen Zoom Download
Doch während Hamilton an den Samstagen häufig mit seinem Pech gehadert und die Strecke fluchtartig verlassen hat, sieht er es im Nachhinein ganz anders: "Um ehrlich zu sein: Wenn ich zurückblicke, dann würde ich es nicht anders haben wollen", grinst er. "Natürlich ist einfacher, wenn alles nach Wunsch verläuft, aber ich liebe den Kampf und die Herausforderung. Ich fühle definitiv, dass mich die Schwierigkeiten in dieser Saison stärker gemacht haben - und hoffentlich konnte ich zeigen, dass ich ein Kämpferherz habe."
Dafür war das Glück dann sonntags häufig auf seiner Seite. In Silverstone fuhr Hamilton zum umjubelten Heimsieg, nachdem Teamkollege Nico Rosberg mit Getriebeschaden ausscheiden musste, in Ungarn spülte das Safety-Car den Mercedes-Piloten wieder in Reichweite eines guten Ergebnisses, nachdem er schon nach dem Start beinahe aus dem Rennen war. "Wenn ich in diesem Jahr Glück gehabt habe, dann war es in Budapest als ich in der ersten Kurve einen Einschlag in die Mauer und damit eine Beschädigung meines Autos verhindern konnte", sagt Hamilton. "Hoffentlich ist das ein gutes Zeichen, dass sich mein Blatt wendet."
Fotostrecke: Hamilton: 8 Rückschläge im WM-Kampf
Rückschlag Nummer 1: Schon im ersten Lauf der neuen Formel-1-Saison wird Lewis Hamilton vom Pech verfolgt. Der Brite fährt am Samstag in Melbourne noch souverän zur ersten Pole-Position der neuen Turboära, doch im Rennen ist bereits nach drei Runden Schluss: Der Mercedes gibt mit einem Motorenproblem den Geist auf. Da Teamkollege Nico Rosberg gewinnt, hat Hamilton bereits 25 Zähler eingebüßt. Fotostrecke
In die Sommerpause verabschiedet sich der 29-Jährige zufrieden. Trotz aller Probleme liegt er in der WM-Wertung nur elf Punkte hinter seinem deutschen Teamkollegen. "Dass ich trotz der schwierigen Wochenenden zwei Mal auf dem Podest stand, ist sehr zufriedenstellend. Eigentlich ist es mehr als das. Es bringt mich zum Lächeln. Ich genieße jetzt die Pause, in dem Bewusstsein, dass ich immer noch im Titelkampf bin."
Danach stehen für ihn und sein Team noch acht weitere Rennen auf dem Programm, in denen er Rosberg noch abfangen will. In den vier Wochen bis zum nächsten Grand Prix in Spa-Francorchamps gibt es für Fahrer und Team allerdings noch viel zu tun. Hamilton will fleißig Muskeln aufbauen, nachdem der Ausbau von FRIC eine Gewichtszunahme ermöglicht, Mercedes will an der Zuverlässigkeit arbeiten, die zuletzt die Schwachstelle des Boliden war, wie Hamilton leidvoll erfahren musste.
"Es ist für alle hart, wenn die Zuverlässigkeit nicht stimmt. Diese Probleme zu haben, nach all den vielen Stunden und all der harten Arbeit, die die Jungs reingesteckt haben, hat mir genauso wehgetan wie ihnen", erzählt er weiter und freut sich, dass sich sein Team immer wieder aus dem Sumpf kämpfen konnte. "Ich kann den Jungs gar nicht genug danken, dass sie sich durchgekämpft haben, das Auto zusammengebaut und mich auf die Strecke gebracht haben."
"Sie haben nie aufgegeben oder die Hoffnung verloren. Das ist es, was mich durch dieses Jahr gebracht hat. Es ist immer noch ein langer Weg und ich weiß, dass wir - die Jungs und ich - bis zur schwarz-weiß-karierten Flagge in Abu Dhabi weiter pushen werden. In Spa werden wir stärker zurückkommen als zuvor", verspricht er. Nico Rosberg dürfte gewarnt sein.