Haas: "Wäre liebend gern schon 2015 eingestiegen"
Gene Haas erklärt, warum er erst 2016 mit seinem neuen Team in die Formel 1 einsteigt und plant eine "Spionagereise" nach Montreal
(Motorsport-Total.com) - Gene Haas wird mit einem eigenen US-amerikanischen Team in die Formel 1 einziehen - allerdings erst zur Saison 2016, wie kürzlich bekannt wurde. Zu viel grundlegende Arbeit liegt noch vor dem amerikanischen Unternehmer, der seinen Rennstall aus dem Nichts erschaffen muss. Nach diversen Verzögerungen habe er sich genötigt gesehen, den Einstiegstermin um ein Jahr nach hinten zu verschieben, was ihm nicht leicht gefallen sei. Letztlich sollte es aber die richtige Entscheidung sein.
"Ich denke, wir werden dadurch ein besseres Team, weil wir mehr Zeit zum Planen haben und viel länger in Kannapolis entwickeln können", erklärt Haas seinen Beschluss gegenüber 'Forbes'. In gut zwei Monaten werde man mit dem operationellen Geschäft für die Formel 1 beginnen. "Persönlich wäre ich liebend gern schon 2015 eingestiegen. Es war hart, da zu sitzen und 'nein' sagen zu müssen. Glauben Sie mir, ich wollte das wirklich."
"Das erste Jahr ist aber immer sehr schwierig", gibt der Teambesitzer zu bedenken. "Ich glaube, dadurch dass wir noch ein Jahr warten, werden wir wahrscheinlich nur sechs harte Monate haben, weil wir besser vorbereitet sein werden. Wir hatten einen Zeitplan, der sich aber irgendwie um etwa einen Monat zu verzögern schien - warum auch immer." Der Plan sei nun, die Aerodynamikabteilung in Charlotte zu haben und die ganze Motorenarbeit nach Europa zu verlagern.
Anschließend wird sich Haas das komplette Equipment, was ein Formel-1-Team so besitzt, neu anschaffen müssen. Formel-1-Chef Bernie Ecclestone hatte kürzlich gegenüber 'Independent' verraten, dass ein Teambesitzer für vier Jahre etwa eine Milliarde Pfund in die Hand nehmen müsse. Das schreckt Haas nicht ab: "Wir suchen nach Transportern, Infrastruktur und Boxenanlagen. Wir müssen das alles kaufen, weil wir bei null starten, wir haben noch nichts davon. Die gute Nachricht ist, dass zumindest alles neu sein wird."