• 04. Juni 2014 · 11:08 Uhr

Der Feind im eigenen Auto: Red Bull verzweifelt an Renault

Vor dem Großen Preis von Kanada wird der Riss zwischen Red Bull und Motorenpartner Renault immer tiefer - Der WM-Titel scheint bereits unerreichbar

(Motorsport-Total.com) - Seine sportlichen Ziele hat Sebastian Vettel in diesem Jahr längst aus den Augen verloren, und auch die Lust an seinem Job könnte dem Weltmeister irgendwann abhandenkommen. Eine Panne jagte zuletzt die andere, der Erfolg lag damit einfach nicht mehr in seiner Hand - vor dem Großen Preis von Kanada am Sonntag (20.00 Uhr hier online im Live-Ticker) baut man bei Red Bull daher vor allem auf Vettels Ehrgeiz.

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Für Red Bulls größte Schwierigkeiten sorgt in diesem Jahr ein alter Weggefährte Zoom Download

"Es liegt einfach in Sebastians Natur, dass er niemals aufgibt", sagt Teamchef Christian Horner, und wenn etwas nicht funktioniere, "dann arbeitet er eben härter und härter". Rund um den siebten Saisonlauf in Montreal ist Vettel demnach im Dauereinsatz, denn zuletzt klappte fast nichts. "Das nervt natürlich, und es frustriert einen, wenn immerzu wieder ein Problem auftaucht", hatte der Heppenheimer kürzlich gegenüber 'Sport Bild' gemeint.

An vier der sechs Rennwochenenden warfen den Titelverteidiger Schwierigkeiten mit seinem RB10 zurück, der Schuldige ist schnell gefunden: Motorenpartner Renault liefert dem Weltmeister-Rennstall seit Beginn der neuen Turbo-Ära einfach kein konkurrenzfähiges Material mehr, Dominator Mercedes ist meilenweit enteilt. "Und wir sind erst jetzt auf dem Stand, auf dem wir schon im Januar hätten sein müssen", sagt Horner. Bei Red Bull hat die Geduld mit den Franzosen daher ein Ende.

"Wir sind erst jetzt auf dem Stand, auf dem wir schon im Januar hätten sein müssen."Christian Horner
Sogar von Schadenersatz ist mittlerweile die Rede, weil die vereinbarten Leistungen nicht erbracht worden sind. "Das ist ein Rattenschwanz von Summen und Sachen, die uns verlorengehen, weil Renault nicht gut genug gearbeitet hat", hatte Motorsportberater Helmut Marko kürzlich gegenüber 'Bild' gesagt: "Der Imageschaden ist jetzt schon nicht mehr zu reparieren." Am Ende der Saison soll daher Bilanz gezogen werden: "Dann werden wir sehen, was für einen Verlust wir durch Renault gemacht haben."

Mit einem Wechsel des Motorenpartners kokettiert der Rennstall mittlerweile offen - bis zum Großen Preis von Österreich noch in diesem Monat (22. Juni) wolle man bei Red Bull eine Entscheidung über die Zukunft fällen, sagt Marko. Unklar bleibt dabei allerdings, wer der neue Lieferant sein könnte. Marko bringt zwar offensiv Volkswagen ins Gespräch, doch der Konzern winkte in der Vergangenheit - zumindest, was die Marke VW angeht - regelmäßig ab, wenn es um die Formel 1 ging.


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Doch wie es mittel- und langfristig auch weitergehen mag, Vettels restliche Saison liegt zu einem guten Teil in den Händen von Renault. Angesichts der häufigen Schäden an seinem Auto drohen dem Champion bald sogar empfindliche Rückversetzungen in der Startaufstellung, denn die erlaubten Ersatzteile pro Saison sind begrenzt. Dauern die Motorenprobleme an, ist Vettel machtlos - im WM-Klassement liegt der 26-Jährige mit 45 Punkten ohnehin längst aussichtslos hinter dem Mercedes-Duo Nico Rosberg (122) und Lewis Hamilton (118) zurück.

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