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Immer wieder Vettel: Die Pechsträhne des Weltmeisters
Probleme mit dem Antrieb, dem DRS oder dem Getriebe - Sebastian Vettel wird aktuell vom Pech verfolgt und ist in der WM hinter Daniel Ricciardo zurückgefallen
(Motorsport-Total.com) - Es gab eine Zeit, da schien sich all das Pech der Welt auf der anderen Seite der Red-Bull-Box zu bündeln. Während Sebastian Vettel damals offensichtlich problemlos von Sieg zu Sieg fuhr, hatte sein damaliger Teamkollege Mark Webber scheinbar in jedem Rennen ein anderes Problem. Mal streikte das KERS des Australiers, mal ging die Lichtmaschine oder etwas ganz anderes an seinem Red Bull kaputt. Mittlerweile ist Webber weg - und Vettel scheint seine Pechsträhne geerbt zu haben.
© xpbimages.com
Bei Sebastian Vettel macht sich nach vielen Problemen langsam Ratlosigkeit breit Zoom Download
Seit Saisonbeginn läuft es beim viermaligen Weltmeister überhaupt nicht rund. Besser gesagt seit den Wintertests, denn bereits da machte der RB10 dem Heppenheimer mehr Ärger, als ihm lieb gewesen wäre. "Er hatte jetzt wirklich die Seuche, was bestimmt frustrierend ist. Irgendwann wird es wieder laufen. Und wenn es bei ihm wieder läuft, dann richtig", sagt Teamchef Christian Horner aufbauend.
Doch der Weltmeister hat mit immer neuen Rückschlägen zu kämpfen. Gleich beim ersten Rennen in Australien musste Vettel sein Auto nach wenigen Metern abstellen. In Malaysia schien es dann mit einem dritten Platz endlich aufwärts zu gehen, doch schon beim folgenden Rennen in Bahrain hatte er Probleme mit seinem DRS. Während Teamkollege Daniel Ricciardo ums Podium kämpfen konnte, blieb Vettel nur Rang sechs.
Frust bei Vettel
In Spanien verpasste Vettel wegen eines Defekts zunächst eine komplette Trainingssitzung, im Qualifying blieb der RB10 dann erneut stehen. Auch in Monaco hoffte Vettel vergeblich auf ein fehlerfreies Wochenende, bereits nach wenigen Runden machte der Turbolader im Rennen Probleme, nach sechs Umläufen folgte die Aufgabe.
"Aus der Box kam leider nichts Schlaues, um es zu beheben", sagt Vettel und ergänzt: "Es ist immer etwas anderes. Es waren jetzt unheimlich viele Sachen. Was das Fehlerausmerzen anbelangt, habe ich wohl den Großteil der Arbeit erledigt." Dem Weltmeister bleibt nur noch der Zweckoptimismus.
"Es kann ja nicht immer so weitergehen. Deshalb: Kopf hoch und weitermachen. Ich muss in zwei Wochen wieder angreifen. Frust gibt es nicht. Ich hätte ja nichts machen können, es zu verhindern", sagt Vettel und ergänzt: "Ich gehe von Rennen zu Rennen, daran ändert sich nichts. Es war bisher eher bescheiden, aber es kommen ja noch viele Rennen."
Selbst die Konkurrenz scheint mit dem Weltmeister zu leiden, so auch Mercedes-Vorstand und 'RTL'-Experte Niki Lauda: "Das kann passieren, wenn du viele Baustellen an einem Auto hast, und es ist unbestritten, dass die Baustelle in dem Red Bull noch eine große ist. Da gibt es natürlich immer wieder neue Fehler, die auftauchen. Leider treffen sie immer Sebastian, auch im Qualifying. Da muss man ihm zusprechen, dass er nicht die volle Power hatte. Wenn die Dinge schief gehen, dann gehen sie schief. Das Problem ist, dass Renault von der Standfestigkeit her nicht dort ist, wo sie hingehören."
Zieht Ricciardo davon?
In der Endabrechnung fragt allerdings niemand danach, wie ein Ergebnis zustande gekommen ist. "Er muss um seine Reputation als Weltmeister kämpfen, denn derzeit hat Daniel Ricciardo die Oberhand", erklärt Martin Brundle, Experte von 'Sky Sports F1' und ergänzt: "Das passiert jedem Champion zu einem gewissen Zeitpunkt der Karriere mal."
Nach dem Rennen in Monte Carlo liegt Ricciardo in der Weltmeisterschaft nun neun Punkte vor Vettel. Brundle erklärt: "Wir wussten, dass Daniel ein Guter ist. Aber so gut? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Sebastian jetzt das Auto von Mark Webber geerbt hat - wenn man sich die mangelnde Zuverlässigkeit mal anschaut."
Genau diese Machtlosigkeit dürfte Vettel besonders zu schaffen machen. Dem Kampf mit seinem Teamkollegen würde er sich wohl gerne stellen - allerdings fehlen im dazu häufig die passenden Waffen. Davidson erklärt: "Man sagt immer, jeder sei seines eigenen Glückes Schmied. Aber das stimmt in der Formel 1 nicht. Man braucht hier wirklich Glück. Solch ein Pech, wie es Sebastian derzeit hat, kann wirklich niemand gebrauchen."