Freude in der Schweiz: Leimer darf Formel 1 testen
Der amtierende GP2-Champion Fabio Leimer erhält durch Pirelli und Lotus die Chance, auf dem Circuit Paul Ricard in einem 2012er-Formel-1-Auto zu testen
(Motorsport-Total.com) - Fabio Leimer wird in der kommenden Woche die Möglichkeit bekommen, weitere Erfahrung in einem Formel-1-Auto zu sammeln. In einem Lotus-Boliden aus dem Jahr 2012 darf der Schweizer am Dienstag, den 27. Mai, 300 Testkilometer auf dem französischen Circuit Paul Ricard absolvieren. Im vergangenen Jahr hatte Leimer die GP2 - die höchste FIA-Rennserie unter der Formel 1 - gewonnen; der von Pirelli organisierte Test gehört zum Preis für die Meisterschaft dazu.
"Wir freuen uns darauf, Fabio die Gelegenheit einer Formel-1-Fahrt geben zu können", erklärt Pirellis Rennmanager Mario Isola. "Damit unterstreichen wir, dass wir alles daransetzen, unsere GP2-Fahrer bei ihrem Weg an die Spitze zu unterstützen." Leimer wird Pirellis Demo-Reifen ausprobieren - in verschiedenen Härtegraden und mit unterschiedlichem Gewicht. "Sein Vergleich zu den GP2-Reifen wird sehr interessant", so Isola.
Auf dem traditionellen Rundkurs, wo die Formel 1 zuletzt 1990 gastierte, werden neben Leimer und Isola auch Pastor Maldonado, Lotus' Ersatzfahrer Nicolas Prost und der Stellvertretende Teamchef Federico Gastaldi anwesend sein. Die erste Erfahrung in einem Formel-1-Boliden für den Schweizer ist es jedoch nicht, denn Sauber hatte ihn bereits 2011 beim Young-Driver-Test auf die Strecke gelassen, wo er eigentlich einen tadellosen Job machte.
Nach vier Jahren in der GP2 hat der 25-Jährige die Nachwuchsserie inzwischen verlassen und versucht sich anderweitig: Mit dem Schweizer Team Rebellion Racing tritt er ab dem 14. Juni in der LMP1-Klasse bei den 24 Stunden von Le Mans an. Zuvor war Leimer unter anderem ziemlich erfolgreich bei den Internationalen Formel Masters unterwegs, wo er 2008 zunächst Vizemeister wurde und im Folgejahr den Titel holte.
Trotz seines sportlichen Erfolgs war der Sprung in die Formel 1 bislang aber eigentlich nie wirklich greifbar. Vielleicht kann Leimer beim Pirelli-Test ja so überzeugen, dass er sich eine neue Tür bei Lotus aufstößt. Seit dem Beginn seiner Motorsportkarriere wird er finanziell vom Unternehmer Rainer Gantenbein unterstützt, der mit seiner Bautro AG eigentlich eher gegen Wasserschäden kämpft. Mittlerweile hat Gantenbein etliche Millionen in Leimer investiert, wollte seinen Schützling eigentlich schon 2013 in die Königsklasse bringen. Vielleicht hält ja der Lotus-Test seine Hoffnung am Leben.