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Tribute an Brabham: "Arbeitstier ohne Betriebsanleitung"
Während McLaren-Patron Dennis im Australier schon als Grünschnabel die "Legende" erkannte, war Brabham für Landsmann Webber ein enger Vertrauter
(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Welt hat den Tod von Jack Brabham mit tiefer Trauer und Bestürzung aufgenommen. Zahlreiche Größen des Geschäfts würdigen die Lebensleistung des Australiers, der am Montag im Alter von 88 Jahren in seinem Haus an der Goldküste verstarb. Sein Weggefährte Ron Dennis lobt den von Queen Elizabeth II. zum Ritter geschlagenen Brabham: "Das Wort Legende wird oft benutzt, um erfolgreiche Sportler zu beschreiben. Oft, ist es übertrieben, in seinem Fall nur absolut berechtigt."
Dennis, der im Cooper-Team mit Brabham zusammenarbeitete und ihm später in den eigenen Rennstall folgte, streicht die Leistung heraus, 1966 in einem selbst konstruierten Boliden Fahrerweltmeister geworden zu sein: "Eine einzigartige Leistung, die sicher nie wieder erreicht werden wird", meint Dennis. "Sogar als Grünschnabel habe ich damals erkannt, wie großartig es war. Ich betrachte es als Ehre und Privileg, mit Sir Jack gearbeitet zu haben. Von ihm habe ich so viel gelernt."
Auch Mark Webber schwärmt von Brabham in den höchsten Tönen: "Er ist der Inbegriff eines meisterhaften Rennfahrers und ein wahrer Australier", so der Landsmann aus Down Under. "Er war ein Vorreiter, nahm den steinigsten Weg und machte es dem Rest von uns auf diese Art sehr viel einfacher. Wenn ich an Jack denke, denke ich an einen hartnäckigen Menschen, einen richtigen Malocher", erklärt Webber. "Er ging seine eigene Weg und blieb dabei. Für Jack gab es keine Regeln oder eine Betriebsanleitung."
Ein Australier bei Ferrari? Verrat!
Der Ex-Formel-1- und heutige Sportwagen-Pilot, der Brabham als Mitglied einer Jury zum größten australischen Rennfahrer aller Zeiten wählte, nennt die Leistungen den "Stoff für Legenden", den "größten Namen im Hause Webber" und eine Inspiration. "Mein Vater verfolgte die Karriere, seit er in Australien Rennen fuhr und tat alles, um auf dem Laufenden zu bleiben, als er nach Übersee ging. Ich hatte das Glück, Jack kennenzulernen, als ich 17 oder 18 Jahre alt war. Das haute mich vom Stuhl."
Fotostrecke:
Bis in die Morgenstunden des 19. Mai 2014 war John Arthur, genannt Jack Brabham der älteste noch lebende Sieger eines Formel-1-Rennens. Im Alter von 88 Jahren verstarb der Australier in seinem Haus an der Goldküste, nachdem er lange an einer Leberkrankheit gelitten hatte. Brabhams Karriere ist bis heute ein Unikum, schließlich holte er nicht nur drei WM-Titel, sondern ist auch der einzige Pilot, der sich die Krone in einem selbst konstruierten Wagen aufsetzte. Fotostrecke
Webber weiter: "Er hat mir unendlich viel Unterstützung zukommen lassen, mit seinen Ratschlägen wurde er über die Jahre zum engen Vertrauten. Sogar bis in die jüngste Vergangenheit. Als er die Gerüchte von meinem Ferrari-Wechsel hörte, sagte er mir, dass er sehr enttäuscht wäre, wenn ich gehen würde. Für ihn wäre das der absolute Verrat gewesen, weil sie seine größte Motivation waren. Sie wollte er damals unbedingt schlagen." Webber bedauert, nicht Weltmeister geworden zu sein: "So konnte ich die Unterstützung nicht zurückzahlen."
Mercedes-Star Lewis Hamilton nennt Brabham auf seinem 'Twitter'-Account "einen fantastischen Fahrer und Menschen". Sein potenzieller Nachfolger als Champion aus Down Under, Daniel Ricciardo, spricht bei dem Kurznachrichtendienst von "einem großen Australier, der viele Aussies dazu inspirierte, ihren Träumen nachzueifern". Für Ex-Formel-1-Pilot Martin Brundle war Brabham "einer der am meisten respektierten Pioniere des Motorsport".