Kampfansage von Lotus: "Platz vier ist das Ziel"
Nach einem soliden Rennwochenende und der Top-10-Platzierung von Romain Grosjean beim Spanien-Grand-Prix steckt sich Lotus jetzt neue Ziele
(Motorsport-Total.com) - "Die ersten Punkte auf dem Zettel - die Saison beginnt hier" - So twitterte Lotus nach dem Grand Prix von Spanien. Im fünften Rennen der Formel-1-Saison 2014 meldete sich das Team endlich zurück und schaffte das erste Rennwochenende ohne größere technische Probleme, und zumindest mit Romain Grosjean den achten Platz. Nach den vergeigten Wintertests und dem desaströsen Einstieg in die Saison, bedeutet das Ergebnis von Barcelona einen echten Motivationsschub für die Mannschaft aus Enstone, die jetzt sogar schon einen Ausblick auf die Konstrukteursweltmeisterschaft wagt.
Den ersten Lichtblick gab es schon in China. Grosjean qualifizierte sich dort erstmals in diesem Jahr für Q3 und konnte als Neunter in den Grand Prix starten. Auch im Rennen in Schanghai war er dann lange auf Punktekurs, bis ihn schließlich doch noch in der 28. Runde ein Getriebeschaden ereilte. Das positive Gefühl eines Aufwärtstrends blieb und konnte mit nach Spanien getragen werden, wo die harte Arbeit dann endlich Früchte trug. Mit einem sensationellen Startplatz fünf, dem achten Platz im Rennen und mit beiden Autos im Ziel feierte Lotus das bisher beste Ergebnis 2014.
"Wir kommen zurück nach vorne, das ist doch offensichtlich", betont Teamchef Gerard Lopez bei 'Formula1.com'. "Jeder weiß, dass wir eine Menge Probleme mit dem Antriebsstrang hatten. Wir sind bei den Tests nur ein Drittel von dem gefahren, was die anderen absolvieren konnten, und waren dadurch nicht imstande, das Auto richtig einzustellen. In China konnten wir zum ersten Mal den kompletten Freitag fahren, auch dadurch konnte sich Romain in Spanien als Fünfter qualifizieren. Pastor (Maldonado; Anm. d. Red.) wäre in der gleichen Position, ohne die Probleme, die er hatte."
Maldonado hat im Gegensatz zu seinem Teamkollegen noch größere Probleme, sich im E22 zurechtzufinden, landete dadurch im Training des Öfteren in der Streckenbegrenzung und bekam im Rennen wegen des Verursachens einer Kollision mit Marcus Ericsson zudem eine Zeitstrafe. Das Rennen in Spanien beendete er als 15.
Nichtsdestotrotz sieht sich Lotus auf einem guten Weg, mit einem konkurrenzfähigeren Paket jetzt wieder angreifen zu können. "Wir wussten, dass das Chassis sehr gut ist", so Lopez, "auch die Antriebseinheit hat das Potenzial, gut zu sein. Renault arbeitet daran, die Probleme in den Griff zu bekommen, und wenn sie erst einmal so weit sind, dann sollten wir in einer guten Position sein, denn wie schon gesagt, das Chassis ist in Ordnung. Wir waren erstaunt, dass es so viele Probleme mit der Antriebseinheit gab, und Renault hat das sicher auch nicht kommen sehen."
Ab dem kommenden Rennen in Monaco sollen beim viertbesten Team der vergangenen Saison dann keine kleinen Brötchen mehr gebacken werden und wieder regelmäßig Top-Platzierungen rausspringen. "Wir sind zurück in den Top 10, und Platz vier in der Konstrukteurswertung ist das Ziel", gibt Lopez unbescheiden auch für dieses Jahr vor und setzt damit eine Kampfansage an das aktuell viertplatzierte Force India, sowie die anderen Mercedes-Kundenteams McLaren und Williams.