Montoya zu Red Bull? "Nein, danke!"
Juan Pablo Montoya über Gespräche mit Red Bull, Lewis Hamilton und warum der Kolumbianer glaubt, dass an Vettels Misere sein Auto Schuld ist
(Motorsport-Total.com) - IndyCar-Pilot Juan Pablo Montoya ist nicht auf den Mund gefallen und hat zu vielen Dingen eine Meinung. Doch fragt man ihn nach einem Angebot von Red Bull für einen Verbleib in der Formel 1 in der Saison 2007, gibt sich der Kolumbianer wortkarg.
"Habe ich ein Angebot bekommen? Wir haben ein bisschen darüber geredet", so Montoya im Interview mit 'The Racer's Edge'. "Bedenkt man, dass sie vier Jahre gebraucht haben, um ein gutes Auto hinzubringen - hätte ich vier Jahre dort ausgehalten? Möglicherweise nicht." Deshalb ist der 38-Jährige nach vier Jahren bei Williams und zwei bei McLaren nach Amerika in die NASCAR-Serie ausgewandert.
Über die Zeiten seiner Formel-1-Karriere hat Montoya sehr viel Positives zu berichten: "Bei Williams hatte ich eine wirklich gute Zeit. Es gab viele Kämpfe und Diskussionen, aber das Rennfahren war wirklich gut. Es ging ums Gewinnen. Bei McLaren war die Beziehung am Anfang auch gut, aber es hat nie 'klick' gemacht."
Montoya: Das Timing muss stimmen
Wie wäre es in der Formel 1 mit ihm weitergegangen? Hätte er noch weitere Rennen gewinnen können? "Ich weiß es nicht. Vielleicht alle, vielleicht kein einziges. Es kommt so viel auf das richtige Timing an." Man müsse zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, dann könne man wirklich etwas schaffen.
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Ende 2006 sah der Kolumbianer keine andere Möglichkeit als die Königsklasse zu verlassen: "Zu diesem Zeitpunkt konnte ich nirgendwo anders hingehen und damit glücklich sein." Er erklärt weiter: "Ich habe für die Weltmeisterschaft gekämpft. Ich habe die großen Rennen gewonnen und abgesehen von der Weltmeisterschaft alles erreicht, was ich wollte. Ich habe dann etwas anderes gemacht und bereue keine Sekunde."
Was denkt der ehemalige Formel-1-Pilot über seine Nachfolger? Montoya bemerkt, dass er gerne gegen Mercedes-Pilot Lewis Hamilton gefahren wäre, denn "die Art wie Lewis fährt, überholt und wie aggressiv er ist" gefällt ihm. Er kümmere sich eben nicht um PR oder solche Dinge.
Das Traurige an der Formel 1: Die Abhängigkeit vom Auto
Es sei jedoch nicht sein Können, sondern das Auto, das ihn insgesamt schwächer aussehen lässt: "Wie viele Rennen hat er vergangene Saison gewonnen? Alle? Dieses Jahr hat er noch keines gewonnen und es gibt die Möglichkeit, dass er kein einziges Rennen gewinnen wird. Ist er wirklich gut? Ja. Braucht es ein Auto um so gut zu sein? Ja, wenn du nicht das Auto dazu hast, ist es zwecklos in der Formel 1 zu sein. Du hast keine realistische Chance. Das ist das Traurige daran."