"Hülk" bei McDonald's: Keine Probleme mit dem Gewicht
Nico Hülkenberg trotzt dem Magerwahn in der Formel 1 und lässt sich im Notfall auch mal einen Hamburger schmecken - Keine Gewichtsproblem bei Force India
(Motorsport-Total.com) - In diesem Winter wurden viele Formel-1-Piloten mehr oder weniger freiwillig auf Diät gesetzt, doch nicht alle folgen diesem Trend. So wurde Nico Hülkenberg in dieser Woche nach der Preisverleihung der Laureus-Awards in Kuala Lumpur sogar in einem Fast-Food-Restaurant einer international bekannten Kette gesichtet. Während Lewis Hamilton gestern ein auf Twitter ein Foto veröffentlichte, bei dem er sehnsüchtig auf eine Schale mit Süßigkeiten starrte, wirft "Hülk" sich einen Hamburger ein. Wie passt das zusammen?
"Das war eine Ausnahme, das ist jetzt nicht jeden Tag die Regel", stellt Hülkenberg gegenüber 'sky.de' klar. "Aber das war ein Notfall, weil ich wirklich so hungrig war. Da musste irgendwas her - und McDonald's gibt es halt an fast jeder Ecke", so der Emmericher.
Der Grund für den Magerwahn in der Formel 1 ist einfach zu erklären. Das Gesamtgewicht des Autos wird mitsamt Fahrer gemessen. Jedes Kilo, welches der Fahrer weniger wiegt, können die Ingenieure als Balastgewicht im Auto verteilen - und das an Stellen, die positiven Einfluss auf die Performance des Fahrzeug haben.
Während die Fahrzeuge in der Vergangenheit deutlich untergewichtig waren und den Ingenieuren somit eine Menge Balastgewicht zur Abstimmung zur Verfügung stand, ist dieser Spielraum in dieser Saison durch die Einführung der neuen Antriebseinheiten gesunken. Denn diese sind, nicht zuletzt wegen der größeren Batterien, deutlich schwerer. Bei einigen Teams wie zum Beispiel Sauber liegt das Gewicht des Fahrzeugs sogar noch über der Minimalgewicht.
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Das fängt ja gut an: Das Lotus-Team, einst mit Geldern des malaysischen Staatskonzerns Proton gegründet (und deswegen mit Spezialaufklebern dekoriert), kommt im Freitagstraining in Sepang erneut kaum zum Fahren. Romain Grosjean und Pastor Maldonado schaffen in den ersten eineinhalb Stunden volle sechs Runden - und keine einzige Zeit. Fotostrecke
Daher mussten einige Fahrer im Winter einige der ohnehin nicht reichlich vorhandenen Pfunde verlieren. Mittlerweile kommt es - gerüchteweise - sogar so weit, dass einzelne Piloten vor dem Qualifying nichts mehr trinken, um so dehydriert und damit etwas leichter in die Zeitenjagd zu gehen.
"Es ist eine Tatsache, dass wir in diesem Jahr alle versuchen, Gewicht zu verlieren", sagt Sebastian Vettel. "Im nächsten Jahr steigt das Gewicht an, was für die schweren Fahrer gut ist, aber in diesem Jahr ist es für sie wirklich schmerzhaft."
Doch dies gilt nicht für alle Fahrer. "Für mich war es über den Winter eigentlich gar nicht so schlimm. Da ich vergangenes Jahr schon der größte Fahrer war, war ich schon immer am Gewichtsminimum", sagt Hülkenberg. "Ich habe über den Winter nicht wirklich Gewicht verloren, und zudem hat mein Team wirklich einen super Job gemacht. Die haben für Melbourne nochmal ein neues Chassis gebracht, was wirklich deutlich leichter war. So sind wir jetzt perfekt unter dem Gewichtslimit, und müssen sogar noch richtig Kilos reinpacken, damit wir nicht untergewichtig sind."