• 20. Februar 2014 · 12:13 Uhr

Olympia, Hunde, Bürokratie: Sotschis Hürden vor dem Start

Rund ein halbes Jahr vor dem ersten Großen Preis von Russland ist in Sotschi noch längst nicht alles bereit, doch trotz der Probleme gibt man sich zuversichtlich

(Motorsport-Total.com) - In Zeiten der Olympischen Winterspiele in Sotschi vergisst man derzeit schnell, dass in diesem Jahr auch die Formel 1 noch in die Stadt am Schwarzen Meer kommen wird. Rund ein halbes Jahr hat man in Russland noch Zeit, um sich auf den Besuch der Königsklasse vorzubereiten. Denn noch ist lange nicht alles fertig in Sotschi. Erst Anfang August will man die Arbeiten an der Anlage fertigstellen, doch Richard Cregan, der schon Abu Dhabi zu einem der Höhepunkte im Kalender machte, ist überzeugt, dass man dies bewerkstelligen kann.

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Olympia stört die Vorbereitungen auf die Formel 1, doch es soll bald weitergehen Zoom Download

"Im Moment ist noch nicht genügend fertiggestellt, um das Rennen zu garantieren. Es wird eng, es wird eine Herausforderung, aber wir werden es schaffen", sagt der Chef des Beraterbüros Rasgaira. Aktuell hindern die Olympischen Spiele die Fortschritte ein wenig, doch das sei laut Cregan völlig verständlich. "Aber wenn die Spiele beendet sind, werden alle Ressourcen in den Formel-1-Kurs gesteckt", versichert er.

Gänzlich problemfrei lässt es sich in Sotschi aber auch dann nicht arbeiten, denn es gibt in der russischen Stadt noch einige Probleme zu bewältigen. So sind derzeit viele streunende Hunde in der Stadt unterwegs, die potenziell zu einer Gefahr werden könnten, wenn sie während des Rennens auf die Strecke gelangen. Unvergessen ist nämlich beispielsweise der Unfall von Bruno Senna in der GP2, dem ein solcher Vierbeiner einst in Istanbul vor das Auto lief. Auch in Indien sorgten jüngst zwei verirrte Hunde für Aufsehen.

Olympia als Versuchsgelände

"Diese Situation ist total inakzeptabel", meint Cregan dazu. "Wir müssen alles Mögliche tun, um das zu verhindern. Wir müssen einfach sicherstellen, dass das nicht passiert." Doch da der Kurs halb permanent und halb Stadtkurs sein soll, wird es mit der hundertprozentig sicheren Einzäunung schwierig. "Das bringt definitiv seine eigenen Herausforderungen mit sich, und damit müssen wir umgehen."

Doch die Olympischen Spiele haben noch weitere Hindernisse aufgedeckt. Sportler und Journalisten posteten zu Beginn der Spiele zahlreiche Bilder von provisorisch oder halbfertig eingerichteten Hotels mit allerhand Kuriositäten. Das soll sich bis zum Eintreffen der Formel 1 allerdings ebenfalls geändert haben: "Viele dieser Dinge werden wegen der Olympischen Spiele ausgeräumt sein", erklärt der Ire. "In Sachen Hotels und Infrastruktur sind die Spiele quasi das Versuchsgelände. Ich denke nicht, dass wir irgendwelche Probleme haben werden."

Doch da hat Cregan die Rechnung ohne die russischen Behörden gemacht. Denn auch die sind in der Vorbereitung auf die Formel 1 noch ein echtes Hindernis. Der ehemalige Toyota-Teammanager hatte im Vorfeld seiner Arbeit nicht mit so viel Bürokratie gerechnet. "Aber das ist der Weg. Das wurde weder für die Olympischen Spiele noch für die Formel 1 erschaffen. Das ist einfach der Weg, wie die Dinge hier erledigt werden", hat er sich damit aber abgefunden.

Enormer Arbeitseinsatz - für Russland

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Sergei Sirotkin durfte zumindest schon über ein kleines Teilstück rasen Zoom Download

"Man muss sich Zeit dafür einplanen. Man muss Zeit für alle Genehmigungen und den notwendigen Papierkram in den Plan einbauen", sagt er, verweist aber gleichzeitig auch auf die schönen Seiten der Arbeit in Sotschi: "Jeder sieht die Arbeit, die getan werden muss - und sie wollen sie auch tun. Das Team fühlt sich, als ob ihnen der Event gehört. Sie spüren, dass es ihr Event ist und dass sie es für Russland schaffen müssen."

Und am Ende soll ein prachtvolles Highlight des Formel-1-Kalenders dabei herausspringen. Wie Abu Dhabi will Cregan auch Sotchi zu einem unverzichtbaren Höhepunkt in der Saison führen. Er selbst glaubt zumindest an seine Vision: "Wenn wir unsere Hausaufgaben gut machen - und daran arbeiten wir - dann denke ich, dass Sotschi ein wichtiger Event im Kalender und natürlich auch ein sehr wichtiger, prestigeträchtiger Event in Russland werden kann."

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