Neue Antriebe: Brawn rechnet am Anfang mit "Gemetzel"
Ross Brawn rechnet am Saisonbeginn mit einem "Gemetzel", sieht sein ehemaliges Team Mercedes aber gut aufgestellt und gönnt den Silberpfeilen den WM-Titel
(Motorsport-Total.com) - Der Start in die Wintertests der Formel 1 war in diesem Jahr deutlich zäher als in den vergangenen Jahren. Wegen Problemen mit den neuen Antriebseinheiten kamen die meisten Teams an den ersten beiden Tagen nur wenig zu fahren, für das Weltmeisterteam Red Bull war der Test bisher gar ein kompletter Reinfall. Irgendwelche Rückschlüsse auf das Leistungsgefüge lassen sich nach ersten zweieinhalb Testtagen in Jerez keinesfalls ziehen. Daran wird sich nach Ansicht von Ross Brawn auch vorerst nur wenig ändern.
"Ich denke es wird am Anfang des Jahres ein Gemetzel geben, sowohl hinsichtlich der Zuverlässigkeit als auch bei der Performance", wird ehemalige Mercedes-Teamchef von 'Sky Sports F1' zitiert. Seine ehemalige Mannschaft, für die er noch bis Ende 2013 verantwortlich war, sieht der 59-Jährige allerdings für die Saison 2014 gut aufgestellt. "Ich denke das Team wird nun zeigen, welche Arbeit und Anstrengungen wir in den vergangenen Jahren dort hineingesteckt haben."
"Wir haben mit diesem Projekt vor langer Zeit begonnen und ich denke, es wird sich auszahlen", so Brawn. Nach den ersten Eindrücken der Tests scheint sich Brawns Einschätzung zu bestätigen, denn der Mercedes läuft bisher vergleichsweise problemlos. Trotz seines nicht ganz freiwilligen Abgangs Ende 2013 würde Brawn seiner ehemaligen Truppe in diesem Jahr den ganz großen Erfolg gönnen. "Ich habe dort viele gute Freunde, denen ich den Erfolg gönne und bin freudig gespannt darauf zu sehen, ob Mercedes in diesem Jahr die Meisterschaft gewinnen kann."
"Die Herausforderung besteht in diesem Jahr darin, sich umzustellen", sagt Brawn mit Blick auf die Regeländerungen. "Man muss sich Zeit für alle die unterschiedlichen Aspekte nehmen, die notwendig sind, um in dieser Saison ein Rennen zu gewinnen." Hier spricht der 59-Jährige vor allem das Benzinlimit von 100 Kilogramm im Rennen an.
Brawn glaubt, dass die vor allem Lewis Hamilton vor eine Herausforderung stellen wird, glaubt aber, dass sein letztjähriger Schützling diese meistern kann. "Er hat verstanden, dass diese Seite genau so wichtig sein wird wie schnelles Fahren. Er darf nicht frustriert sein, wenn er das Gefühl bekommt, dass diese Dinge ihn am schnellen Fahren hindern."