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Green verrät: Auch der Force India ist ein "Ameisenbär"
Andrew Green bestätigt, dass auch dem VJM07 ein Rüssel aus der Nase wächst - Konservative Lösung bei Force India - Kein passives DRS geplant
(Motorsport-Total.com) - Die heute von Williams veröffentlichten Illustrationen haben die Erwartungen (oder sollte man sagen Befürchtungen?) an die Formel-1-Autos des Jahrgangs 2014 bestätigt: Den neuen Boliden wächst eine Art Rüssel aus der Fahrzeugnase. Auch Force India hatte gestern bereits ein erstes Foto des neuen VJM07 veröffentlicht, auf dem die Form der Nase allerdings nicht zu sehen war. Doch Andrew Green, Technischer Direktor des Teams aus Silverstone verrät nun, dass auch der neue Force India über eine ähnliche Nase wie der Williams verfügt.
"Dünn - wie die Nase eines Ameisenbärs", beschreibt Green im Interview mit dem Fachmagazin 'auto, motor und sport' das Aussehen der Fahrzeugnase des VJM07. Der Technikchef muss allerdings zugeben, dass diese Lösung ästhetisch nicht die schönste ist und eine flachere Nase - ähnlich der 2012 von McLaren verwendeten - optisch ansprechender sei. Die nun gewählte "Rüssel-Nase" seit aus Sicht der Aerodynamiker wesentlich effizienter. "Wir werden immer das bauen, was die beste Rundenzeit bringt und gleichzeitig den Sicherheitsbestimmungen entspricht", so Green. "Egal, wie es am Ende aussieht."
So entstand diese ungewöhnliche Form der Nase, die dem neuen Technischen Reglement der Formel 1 entspricht, nachdem die Nase aus Sicherheitsgründen nur noch 185 Millimeter hoch sein darf. Andererseits ist die eigentliche Fahrzeugnase (ohne den Rüssel) weiterhin hoch genug, um genügend Luft unter das Auto zu leiten. Die wäre mit einer komplett abgesenkten Nase nicht mehr möglich. "Die Luft würde dann in einem größeren Maße über das Auto gehen statt unten durch. Wir aber wollen so viel Luft wie möglich unter dem Chassis haben", so Green. "Das füttert den Diffusor."
Allerdings werden nicht bei allen Teams die Nasen vollkommen gleich aussehen, Green weiß von drei bis vier Konzepten. Force India hat sich jedoch bewusst für eine konservative Lösung entschieden. "Eine, die es uns erlaubt hat die Crashtests ohne Probleme zu bestehen, und die ersten Testfahrten zu bestreiten, ohne dass wir Angst haben müssen, dass wir mit der Nase komplett danebenliegen", so Green.
Mit der jetzt vorgesehenen Lösung wird Force India auch bei den ersten Rennen der Saison 2014 antreten. Erst nach einem Studium der Nasen der Konkurrenz und entsprechender Tests im Windkanal möchte Green dann eventuell eine andere Lösung entwickeln. Im übrigen ist der Brite - ähnlich wie Caterham-Teamchef Cyril Abiteboul - der Ansicht, dass die FIA die Regeln in diesem Bereich noch einmal überarbeiten sollte. "Das Reglement mag etwas anderes im Sinn gehabt haben, aber es ist in diesem Punkt nicht wasserdicht."
Beim Thema passives DRS winkt Green hingegen ab. Dies steht bei Force India nicht auf der Prioritätenliste. "Wir sehen keinen entscheidenden Vorteil darin. Der Heckflügel ist etwas kleiner. Deshalb ist auch der mögliche Vorteil geringer", so Green. "Wir haben bis jetzt keine Lösung dafür, den Übergang vom Strömungsabriss zurück zur anliegenden Strömung stabil hinzubekommen. Der Gewinn war bei unseren Simulationen minimal, der technische Aufwand dafür aber riesig."