Befreundeter Schumacher-Arzt ermahnt Medienvertreter
Bei der heutigen Pressekonferenz richtete Prof. Gerard Saillant das Wort an die Medienvertreter: "Sie helfen Michael Schumacher mehr, wenn sie sich zurückhalten"
(Motorsport-Total.com) - Bei der heutigen Pressekonferenz in der Universitätsklinikum Grenoble wurden der Öffentlichkeit weitere Informationen zum Zustand des beim Skifahren schwer verunglückten Michael Schumacher gegeben. Wie bereits gestern mit dabei: Prof. Gerard Saillant.
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Prof. Saillant mahnt die Medienvertreter zu mehr Geduld im Fall Schumacher Zoom Download
Der Franzose - der am Vortag betont hatte, er sei "nur als Freund" und nicht als behandelnder Arzt mit dabei - unterbrach die anwesenden Ärzte gegen Mitte der Pressekonferenz und mahnte die Medienvertreter und die gesamte Öffentlichkeit zu Geduld und weniger Spekulationen.
"Es wäre Unsinn darüber zu reden, was passieren könnte", mahnt Saillant die Öffentlichkeit. Der Franzose bedankte sich anschließend "im Namen der Familie" bei "den Ärzten und den Teams im Krankenhaus".
"Die Chirurgen und der medizinische Stab haben eine schwere Aufgabe. Wenn man berühmte Personen wie aus der Politik oder dem Sport behandelt, ist es dasselbe wie bei anderen Patienten", verdeutlicht er. "Der einzige Unterschied, der hier für Michael Schumacher besteht, ist die Medienpräsenz, die hier aufgelaufen ist."
"Wir werden unseren täglichen Ablauf aber nicht verändern", betont Saillant und richtet sich nochmals an die Medienvertreter: "Wir haben ihnen objektiv gesagt, was derzeit passiert und wir können ihnen nicht mehr über die Zukunft sagen. Ich kann ihnen im Namen von Corinna und seiner Familie sagen, dass wir sie bitten, keinen Druck auf die Ärzte, die Familie oder uns auszuüben. Sie haben die Pressekonferenzen und ich bitte sie, hier keine Interviews anzusuchen."
"Denn: wir haben hier auch zu arbeiten. Und sie helfen Michael Schumacher mehr, diesen Kampf zu gewinnen, und der Kampf ist noch nicht gewonnen, wenn sie sich zurückhalten", mahnte Saillant eindringlich. "Ich bin weniger in Sorge als gestern, aber die Situation kann sich jederzeit ändern - zum Guten und zum Schlechten. Sie müssen die Ärzte jetzt arbeiten lassen", sagt er und unterstreicht abschließend: "Und Sie können uns helfen, indem sie uns in Ruhe arbeiten lassen."