Montezemolo: Mercedes hat betrogen, die FIA ließ es zu
Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo wettert gegen seinen silbernen Mitbewerber, vor allem aber gegen die FIA, die beim Urteil zum Reifentest falsch gelegen habe
(Motorsport-Total.com) - Es war einer der großen Aufreger der Formel-1-Saison 2013: Nach dem silbernen Reifendebakel beim Großen Preis von Spanien im Mai (Lewis Hamilton fiel im Rennen zehn Plätze zurück) führte Mercedes illegale Testfahrten auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya durch, um dem unbändigen Gummihunger des Silberpfeils entgegenzuwirken. Beim anschließenden Rennen in Monaco folgte prompt der erste Saisonsieg durch Nico Rosberg. Zwar dürfte das auch mit den besonderen Streckeneigenschaften des Stadtkurses zusammengehangen haben, der Konkurrenz war das aber natürlich egal.
© Ferrari
Luca di Montezemolo ist mit diversen Entscheidungen der FIA nicht einverstanden Zoom Download
Besonders das Urteil der FIA gegen Mercedes brachte Teams wie Ferrari oder Red Bull auf die Palme: Als Strafe durfte der deutsche Rennstall nicht am Young-Driver-Test im Juli teilnehmen. Über die Milde dieser Entscheidung regt sich Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo noch heute auf - zumal Mercedes das Jahr am Ende vor seiner Scuderia beendet hat: "Mir gefiel es nicht, dass ein Team einen Reifentest machen durfte. Da hat sich die FIA nicht korrekt verhalten", wettert der Italiener gegenüber 'Sport Bild'. "Ihre Aufgabe ist es, aufzudecken und Konsequenzen zu ziehen, wenn jemand betrügt."
Und noch eine Entscheidung des internationalen Automobilverbands passt di Montezemolo ganz und gar nicht: "Ich bin kein Fan der doppelten Punkte. Das ist zu künstlich." Die FIA hatte kürzlich beschlossen, dass beim Saisonfinale 2014 in Abu Dhabi mehr Punkte vergeben werden sollen, um den Reiz des letzten Rennens zu erhöhen sowie die Spannung bis zum Ende aufrechtzuerhalten. Der Ferrari-Boss kann sich jedoch nicht vorstellen, dass der Plan aufgeht: "Ich wäre nicht überrascht, wenn die Regel bald wieder abgeschafft wird."