Marussia hofft auf "normales Rennen"
Viel blauer Himmel und wenige blaue Flaggen: Diese Hoffnungen hegt man im Lager von Marussia - Böse Erinnerungen an Brasilien 2012
(Motorsport-Total.com) - Beginnt bei Marussia das große Zittern? Beim russisch-britischen Team erinnert man sich im wichtigen Duell gegen Caterham um Platz zehn an das Vorjahr. 2012 verlor Marussia eben jene Position im letzten Saisonrennen in Brasilien an die Konkurrenz. Das soll sich nicht wiederholen. "Die Vorhersagen sprechen von einer Wetterverbesserung. Wir hoffen natürlich darauf. Im vergangenen Jahr haben wir schlechte Erfahrungen gemacht", sagt Marussia-Geschäftsführer Graeme Lowdon im Freitagsregen in Sao Paulo.
2012 hatte das Team den zehnten Rang in der Konstrukteurs-WM lange Zeit sicher. Erst ein Überholmanöver von Witali Petrow (Caterham) gegen Charles Pic (damals Marussia) entschied das Duell kurz vor dem Ende des Grand Prix. "Wir haben im vergangenen Jahr ein tolles Rennen gezeigt - zumindest in der ersten Hälfte. Danach ging alles schief. Bis fünf Runden vor dem Ende war alles in Ordnung, aber dann passierte das Schlimmste. So ist eben die Formel 1", so Lowdon bei 'Sky Sports F1'.
"Wir wünschen uns ein normales Rennen mit möglichst wenigen Überraschungen", meint der Brite. Das Wetter soll sich bis zum Renntag immer weiter verbessern, aber auch am Sonntag könnte es Schauer geben. Es gibt weitere Faktoren, die den Kampf der kleinen Teams beeinflussen könnten. "Eines der Probleme, die wir besonders in Austin gesehen haben, ist, wenn die Autos vor uns ihre Pace managen", sagt Lowdon.
Ein Unentschieden mit einem Sieger
Wenn die Toppiloten mit ihren schnellen Autos einige Runden nach einem Stopp mit dem Schonen der Reifen beginnen, schauen die kleinen Teams in die Röhre. "Dann sind die Geschwindigkeitsunterschiede nicht so da, was zum Problem werden kann. Wir wurden häufig erst von einem schnelleren Auto überholt und dann von ihm aufgehalten. Das bringt Probleme", erklärt Lowdon. "Die Flaggen sind aus einem guten Grund da. Ich würde mich nicht dagegen einsetzen - höchstens die Art, wie sie eingesetzt werden", meint der Brite.
Marussia gegen Caterham - dieses Duell findet seit vielen Wochen mit annähernd ähnlich scharfen Waffen statt. Beide Teams konzentrieren sich in der Entwicklung auf die Saison 2014. Updates gibt es keine mehr. "In Austin hatten wir hier ein faszinierendes Duell gegen Caterham. Würde sich solch ein Kampf an der Spitze abspielen, dann wäre es fantastisch für alle. Es spielte sich aber etwas weiter hinten ab. Für unsere beiden Teams war es aber ein tolles, ein unterhaltsames Rennen", sagt der Marussia-Verantwortliche.
In der Tabelle wird das Duell der beiden Rennställe mit großer Wahrscheinlichkeit 0:0 ausgehen, aber dennoch gibt es bei diesem scheinbaren Unentschieden am Ende einen Sieger. Dies sähe erst dann anders aus, wenn es auch für die Ränge zehn bis 15 Punkte gäbe. "Da gibt es Argumente dafür und dagegen. In der MotoGP werden viel mehr Fahrer mit Punkten bedacht. Wenn man so etwas in der Formel 1 umsetzen wollte, dann wäre das schon eine tiefgreifende Änderung. Ich glaube, in Reihen der Teams überwiegt die Ansicht, dass man alles so lassen sollte", sagt Lowdon.